Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

346 
Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
Kavallerie-Division nahm die Pt. Douve-Ferme, die alsdann von der 
11. Landwehr-Brigade besetzt wurde. 
Die Kämpfe der letzten Tage kennzeichneten sich als erbittertes hart- 
näckiges Ringen um jeden Schritt Boden. Der Feind wich nicht; was nicht 
durch Feuer oder im Handgemenge fiel, wurde in Gefangenschaft abgeführt. 
Jede Hecke und jedes Waldstück wurde zäh verteidigt. Jeder Mauerrest und 
Trümmerhaufen mußte in mörderischem Handgemenge einzeln erobert werden. 
Bei dem Aufstieg aus der Lys-Niederung gegen das Höhengelände war der 
Angreifer mangels guter Beobachtung für die Artillerie stark im Nachteil. 
Ansichtiges Wetter beeinträchtigte häufig die Wirkung der Artillerie, die 
auf äußerste Sparsamkeit im Munitionsverbrauch angewiesen war, ja zeit- 
weilig schweren Mangel litt. Der Feind überschüttete mit seinem Feuer 
den Angreifer auch bei ungünstiger Beobachtung. Dem Opfermut und der 
Tapferkeit der Truppe stellten die Kämpfe dieser Tage ein glänzendes Zeug- 
nis aus. Trotzdem war ihr ein entscheidender Erfolg nicht beschieden. Von 
der Schwere der Kämpfe zeugten die Verluste; sie wurden insgesamt bei der 
Gruppe Fabeck auf 17 250 Mann angegeben. 
Die Front der Während der schweren Kämpfe nördlich der Lys hatte sich die Lage an 
^M.'sttober" der übrigen Front der 6. Armee in den Tagen vom 30. Oktober bis 
bis Z. November wenig geändert. Sie hatte anzugreifen, um den Feind vor der 
z. November, fesseln; das XIX. Armeekorps hatte unter Einsatz der Abteilung 
Wahnschaffe") in vorderster Kampflinie möglichst starke Kräfte nördlich 
der Lys zum Angriff zu versammeln. Das Armee-Oberkommando leitete 
hierbei der Gedanke, mit dem XIX. Armeekorps den linken Flügel der 
Gruppe Fabeck vorwärts zu tragen. Die Sachsen kamen auch am 
30. Oktober bis auf 150 und 200 in an die feindlichen Stellungen heran, 
vermochten aber nicht weiter vorzudringen, da sie im Angriff auf die stark 
verdrahteten Stellungen des Feindes von Norden flankiert wurden. Vor 
Arras errang die 7. Infanterie-Division am 31. Oktober einige schöne 
Erfolge. Sie erweiterte ihre Stellung hart nördlich der Bahn Arras— 
Douai und nahm die Ziegelei nördlich Beaurains. Die 13. Infanterie- 
Division stürmte, am 2. November die Kapelle von Notre Dame de Lorette. 
Weitere Fortschritte konnten indes an der Front der 6. Armee nicht er- 
rungen werden. Ob es ihr überhaupt gelungen war, den gegenüberstehenden 
Gegner voll zu fesseln, erschien um so fraglicher, als man Marschkolonnen 
in der Bewegung von Lillers nach Merville beobachtet und vor der Gruppe 
Fabeck Franzosen festgestellt hatte, die bisher bei Arras gefochten hatten. 
1) S. 209 und 307.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.