Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

344 
Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
wurde eine Verschiebung nach links dadurch erreicht, daß das XV. Armee¬ 
korps links bis an den Kanal gestreckt und dann weitere Teile des II. baye- 
rischen Armeekorps durch Einsatz der 2.Kavallerie-Division am Kanal nörd¬ 
lich Hollebeke freigemacht wurden. Das Korps bekam dadurch beiderseits 
der großen Straße Warneton—Voormezeele die Front nach Nordwesten. 
Dem XV. Armeekorps wurde die bayerische Kavallerie-Division überwiesen, 
um etwa entstehende Lücken zur 4. Armee zu schließen. 
3. November. Mit Spannung sah man dem Verlauf der Kämpfe am 3. November 
»1«. Arme«. die Hoffnung, daß der Einsatz des so oft bewährten III. Reserve- 
korps den Angriff nordöstlich Bpern wieder in Fluß bringen würde, belebte 
die Stimmung. Allein der Verlauf des Tages brachte eine neue schwere 
Enttäuschung: zu einem zusammengefaßten, kraftvollen Stoß nordöstlich 
Npern follte es nicht kommen. Das Generalkommando des III. Reserve- 
korps hatte für den 3. November angeordnet, daß um 7° morgens die 
44. Reserve-Division rechts, die 6. Referve-Divifion links auf der Naht 
zwischen dem XXIII. und XXVI. Reservekorps, also etwa über die Linie 
Vixschote—Poelkappelle angreifen sollten. Teile der hier in Stellung be° 
findlichen 46. und 51. Reserve-Division waren dabei abzulösen. Die 
44. Reserve-Division, die den Anschluß für die ganze Bewegung bilden 
sollte, hatte um 6° morgens entfaltet den Südwestrand des Waldes von 
Houthulst zu überschreiten. Ihrem Vorgehen sollte sich rechts die 5. Reserve- 
Division anschließen, sobald beide Divisionen auf gleicher Höhe waren. 
Da die 44. Reserve-Division sich aber auf ihrem beschwerlichen Nachtmarsche 
in unbekanntem Gelände verirrte, traf sie sehr verspätet an dem befohlenen 
Platze ein und geriet außerdem noch mit Teilen hinter die 5. Reserve- 
Division, so daß sich die Ablösung der in Stellung befindlichen 46. Reserve- 
Division sehr verzögerte. Das XXIII. Reservekorps griff überhaupt nicht 
an. Sein rechter Flügel, die 45. Reserve-Division, blieb in der Abwehr, 
während die 46. Reserve-Division infolge der Verspätung der 44. Reserve- 
Division lange Zeit auf ihre Ablösung wartete. Die 44. Reserve- 
Division konnte infolge der geschilderten Schwierigkeiten erst nachmittags 
zum Angriff schreiten und stieß kurz vor Dunkelheit durch Vixschote in die 
feindlichen Stellungen westlich des Ortes vor. Die 5. Reserve-Division 
hatte im ersten Anlauf einige hundert Meter Gelände gewonnen, dann aber 
befehlsgemäß auf die 44. Reserve-Division gewartet. Als diese endlich am 
Rachmittage angriff, nahm auch die 5. Reserve-Division den Angriff wieder 
auf und arbeitete sich in heftigem feindlichen Artilleriefeuer bis nahe an 
die starke, hindernisbewehrte Stellung des Gegners heran. Die 6. Reserve- 
Division, die eine Brigade zur Verfügung des Armee-Oberkommandos zu¬
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.