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Die Operationen in Frankreich und Belgien.
des Korps, bei dem der Schwerpunkt des Angriffs lag, genügte aber nicht, um
diesen auch in nordwestlicher Richtung vorwärts zu tragen. Links von dem
bayerischen Korps standen die Württemberger der 26. Infanterie-Division
im schweren Kampfe um Messines. Sie drangen in den Ort ein und wußten
sich in schwerem Artilleriefeuer gegen feindliche Vorstöße zu behaupten. Die
Division hatte nunmehr aber in Messines und an der großen Straße nördlich
des Dorfes die Front nach Westen. Zwischen ihr und dem linken Flügel
der Bayern bei Oosttaverne lag vor der Front die Höhe von Wytfchaefe.
Hier war ein Vruchpunkt und eine Lücke. Die 26. Infanterie-Division
hatte bereits im Laufe des Vormittags gemeldet: „Linker Flügel II. baye-
rifches Armeekorps hat Oosttaverne, rechter Flügel 52. Infanterie-Brigade')
steht an der Nordwestecke der Gärten 1 km östlich Wytschaete und geht auf
Südrand Wytschaete weiter. Linker Flügel II. bayerisches Armeekorps geht
auf Kapellerie. Es entsteht Lücke. Wie zu schließen?" General v. Fabeck
entschied darauf, daß Wytschaete vom II. bayerischen Armeekorps anzu-
greifen sei und stellte ihm hierzu die Masse der 6. bayerischen Referve-Divi-
sion zur Verfügung (nur 9 Bataillone), deren Eingreifen wegen der großen
Entfernung indes an diesem Tage nicht mehr möglich war^).
Auf dem linken Flügel der Gruppe Fabeck waren die Garde- und
4. Kavallerie-Division auf Befehl des Generals v. Richthofen um 5° nach-
mittags zum Angriff angetreten. Unter erheblichen Verlusten hatten sie
gegen starken Widerstand die ersten feindlichen Gräben gestürmt, waren
dann aber vor neuen Stellungen an der Douve-Front und südlich zum
Stehen gekommen.
November. Entsprechend den Anordnungen des Armee-Oberkommandos 4 war am
»»«.Armee. 1.November die Gefechtstätigkeit bei der 4.Armee gering.
An diesem Tage mußte auch das XXII. Reservekorps vor der steigenden
Wasserflut über die Äser zurückgenommen werden. Auch hier gelang in der
Rächt der Rückzug ohne Verluste. Die 43. Reserve-Division übernahm
weiterhin in vorderster Linie die Abschließung Dixmudes, während die
44. Reserve-Division in Reserve zurückgezogen wurde. Das III. Reserve-
korps erreichte die Gegend um Staden. Gegen das XXIII. und
XXVI. Reservekorps erfolgten Teilvorstöße des Gegners, die abgewiesen
wurden. Das erschöpfte XXVII. Reservekorps gewann im Angriff etwas
Raum.
Der Kaiser und General v. Falkenhayn waren, von der 6. Armee kom-
1) Zur 26. Infanterie-Division gehörig.
2) Cin Regiment war noch beim XX VII. Reservekorps eingesetzt. S. 336—337.