Ansatz der Gruppe Fabeck zum Durchbruch.
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Menin gezogen. Das Generalkommando XIII. Armeekorps wurde nach
Linselles verlegt.
Die Luftbeobachtung hatte an, 29. Oktober im Laufe des Vormittags
die Versammlung starker Kräfte in der Gegend von Apern festgestellt.
Lebhafter Zugverkehr war von Dünkirchen auf Hazebrouck, Kolonnen
im Marsch nach Poperinghe beobachtet worden, ferner starke Truppenan-
sammlungen dort und bei Npern. Auch mittags liefen wieder Meldungen
über Truppenbewegungen aus nordwestlicher Richtung auf Ypern ein.
Wenngleich die deutsche Führung mit starker Gegenwirkung des Feindes bei
den kommenden Kämpfen rechnete, so sah sie ihnen doch um so zuversichtlicher
entgegen, als man hoffte, durch die mächtige Artillerie der Gruppe FabeÄ
der Infanterie den Weg in die feindlichen Stellungen bahnen zu können.
General v. Fabeck hatte von Anfang an mit der Möglichkeit gerechnet,
daß der Gegner „in die anscheinend schon vorbereitete Stellung Z)pern—
Messines" ausweiche, und für diesen Fall eine Schwenkung nach Westen
ins Auge gefaßt. „Es dringen dann nach", so hatte es in seinem Befehl
vom Abend des 29. Oktober geheißen, „XV. Armeekorps mit rechtem Flügel
im Anschluß an 4. Armee, mit starkem linken Flügel über Zandvoorde—
Kanalknie nördlich Hollebeke in Richtung Voormezeele (einschließlich),
II. bayerisches Armeekorps mit linkem Flügel auf Wytfchaete, dort Anter-
stühung des Angriffs der 26. Infanterie-D ivision." Diese Bewegung hatte
zur Voraussetzung, daß die beiden inneren Flügel der 4. und 6. Armee von
Gheluvelt her Schulter an Schulter frontal auf Z)pern vordrangen; andern-
falls mußte die Front an irgendeiner Stelle auseinanderreißen. Außerdem
barg diese Anordnung die Gefahr, daß die Mitte das Vorwärtskommen des
Schwenkungsflügels abwartete.
Tatsächlich trat im Laufe des Kampfes beides ein. In das Vorwärts-
stürmen der 39. Infanterie-Division des XV. Armeekorps kam am
30. Oktober nördlich Zandvoorde ein vorübergehender Halt, weil die rechte
Rachbar-Division noch südöstlich Gheluvelt abhing. Auch auf das Vor-
gehen des II. bayerischen Armeekorps blieb das Abhängen des rechten
Flügels nicht ohne Einfluß.
Im übrigen hatte der erste Angriffstag lediglich Zandvoorde—Holle-
beke und Wambeke in deutschen Besitz gebracht. St. Aves, von der Gruppe
des Generals v. Richthofen (Garde-, 4. Kavallerie-Division, zwei Bataillone
des XIX. Armeekorps) genommen, mußte wieder aufgegeben werden. Die
Enttäuschung über diesen geringen Erfolg war um so größer, als nach
den Truppenmeldungen die genommenen Stellungen zwar stark ausgebaut,
aber nur schwach besetzt gewesen waren. Vorläufig waren, darüber konnte
kaum ein Zweifel bestehen, erst vorgeschobene Stellungen des Gegners ge-
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