Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Befehl der Obersten Heeresleitung zum Einsatz der Gruppe Fabeck. 
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Eine den Durchbruch vorbereitende Artillerietätigkeit mit schwerstem 
Kaliber gegen Messines und den Wald von Ploegsteert durch rechten Flügel 
der 6. Armee wird der Erwägung des Armee-Oberkommandos 6 anHeim- 
gestellt. Einheitliches Handeln 4. und 6. Armee ist für das Gelingen des 
Unternehmens Grundbedingung. Höhere Kavalleriekommandeure 1, 2 und 
4 bleiben Armee-Oberkommando 6 unterstellt." 
Nach diesem Befehl war der Durchbruch der Gruppe Fabeck als ent- 
scheidender Akt im Rahmen einer einheitlichen Angriffshandlung der 4. und 
6. Armee gedacht. Der Verlauf des 27.Oktober stellte es indes in Frage, 
ob eine wirkungsvolle Beteiligung der Anschlußfronten möglich sein würde. 
Nach den bis zum Abend eingegangenen Meldungen des Armee-Ober- 
kommandos 4 konnte sich die Oberste Heeresleitung nicht verhehlen, daß 
nunmehr auch auf dem rechten Flügel der 4. Armee die Vorwärtsbewegung 
jenseits des Kanals zum mindesten ins Stocken geraten war. 
Auch der Angriff der 6. Armee hatte, abgesehen von Teilerfolgen bei der 
Heereskavallerie des Generals v. der Marwitz, nirgends mehr Fortschritte 
erzielt. 
Auf der übrigen Heeresfront beschränkte sich die Kampftätigkeit meist 
auf Artilleriefeuer, das von feindlicher Seite im allgemeinen lebhafter 
unterhalten wurde, als von deutscher. Aus der Abendmeldung des Armee- 
Oberkommandos 1 war zu ersehen, daß der geplantes Angriff des III. Armee- 
korps gegen Vailly in der Nacht vom 29. zum 30. Oktober durchgeführt und 
am 31. durch Vorgehen gegen Soupir erweitert werden sollte. Dieses 
Unternehmen war um so willkommener, als es zweifellos stärkeren Feind an 
jener Front fesselte. 
Angesichts des schleppenden Verlaufs der Kämpfe an der Front der W. Oktober. 
4. und 6. Armee auch während des 28. Oktober setzte General v. Falkenhayn 
seine ganze Hoffnung auf den bevorstehenden Durchbruch der Gruppe Fabeck. 
Er war daher bestrebt, dem Stoß dieser Gruppe durch Zuführung weiterer 
Kräfte vermehrten Nachdruck zu geben. Da solche aus der 2. Armee nicht 
mehr flüssig zu machen waren, entschloß er sich, einer Anregung des General- 
stabschefs dieser Armee, Generals v. Lauenstein, folgend, auf Teile 
des II. Armeekorps der 1. Armee zurückzugreifen, das vom Armee- 
Oberkommando 1 zur etwaigen Unterstützung des geplanten Vorstoßes 
des III. Armeekorps auf Vailly ausersehen und bereits aus der Front 
herausgelöst worden war. In der Annahme, daß durch die Inanspruchnahme 
einer Division des Korps für andere Zwecke das Gelingen des Angriffs 
an der Aisne-Front nicht in Frage gestellt werden würde, erteilte General 
v.Falkenhayn der I.Armee am 28. Oktober den Befehl, eine Division des 
*) S. 328.
	        
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