Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
Das XIII. Armeekorps war durch das 4. Kavalleriekorps abzulösen und 
in der Nacht vom 18. zum 19. Oktober in den Raum südwestlich Lille 
zu verschieben, um beim Beginn des Angriffs südlich des XIX. Armee- 
korps eingesetzt zu werden. Die Ablösung sollte sich in der Weise vollziehen, 
daß die 3. Kavallerie-Division den Brückenkopf Menin, die 6. Kavallerie- 
Division die Stellungen bei Halluin und Vousbecque, die bayerische 
Kavallerie-Division Wervicq—Comines, die 9. Kavallerie-Division die 
Stellungen bis Warneton übernahm. Für den Fall, daß der Gegner vor 
dem Angriff der 4. und 6. Armee auf die Höhenstellung St. Omer— 
Bethune zurückgehen würde, war ein Durchbruchsversuch in dem Gelände 
nordwestlich Arras bei Aix Roulette—Mont St. Cloy geplant, für den die 
Masse der schweren Artillerie der Armee, deren Feuer nach Raum und Zeit 
so stark als möglich zusammengefaßt werden sollte, einzusetzen war. Die 
Befürchtungen, daß die Engländer am 19. Oktober in Erkenntnis der ihnen 
von der 4. Armee drohenden Gefahr zurückgehen würden, fanden keine Be- 
stätigung. Sie griffen allerdings auch nicht an, schanzten vielmehr auf der 
ganzen Front, wodurch sich die Aussicht auf ein rasches Vorwärtskommen 
des rechten Armeeflügels bei dem bevorstehenden Angriff sehr verminderte. 
Die für den Angriff in Aussicht gestellte Munitionsmenge genügte nur 
für ein zwei- bis dreitägiges starkes Feuer, war also nach Ansicht des Armee- 
Oberkommandos viel zu gering. Auf defsen ernstliche Vorstellungen hin 
versprach General v. Falkenhayn, den Wünschen nach Möglichkeit Rechnung 
tragen zu wollen. 
Der am 19. Oktober um 12° mittags erlassene Angriffsbefehl für den 
20. ordnete an, daß das XIX. Armeekorps beiderseits der Lys, linker Flügel 
über Prsmesques—Cstaires, das XIII. Armeekorps anschließend mit linkem 
Flügel über Beaucamps—Aubers—Vieille Chapelle, weiterhin das VII. 
Armeekorps (ohne 1I2 13. Infanterie-Division) mit linkem Flügel über 
La Bassße—Givenchy (ausschließlich) vorgehen sollten. Das XIV. Armee- 
korps sollte sich ebenfalls am Angriff beteiligen. Die übrigen Korps hatten 
ihre Stellungen zu halten. Der Höhere Kavalleriekommandeur 4 mit unter- 
stelltem Höheren Kavalleriekommandeur 1 und der 9. Kavallerie-Division 
sollten die Lys überschreiten, den südlich Z)pern stehenden Feind fesseln und 
verfügbare Kräfte gegen Flanke und Rücken des vor dem XIX. Armeekorps 
stehenden Feindes entsenden. Der Höhere Kavalleriekommandeur 2 blieb 
als Armeereserve in Gegend Seclin. Das I. bayerische Reservekorps wurde 
angewiesen, am 2V. Oktober den Angriff gegen die Linie Ceurie—St. Lau- 
rent zu beginnen und damit den geplanten Durchbruch nördlich Arras ein- 
zuleiten. 
Am Abend des 19. Oktober wurden die Aussichten für die bevorstehende
	        
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