Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
gegen die Flanke, ja gegen den RüÄen des deutschen Heeres zu richten. 
Allein trotz aller günstigen Voraussetzungen gelang es ihr nicht, rechtzeitig 
eine stärkere Überlegenheit auf ihrem Umfassungsflügel zu vereinigen. Nur 
mit letzter Anstrengung vermochte sie die deutschen Angriffe abzuwehren und 
Arras als starken Pfeiler in der immer weiter nach Norden sich aus- 
dehnenden Front zu behaupten. Die Aussichten, die eine Versammlung 
von Kräften in der Gegend von Lille bot, blieben ungenutzt. Zur Zeit des 
Höhepunktes der Arrasschlacht kämpften an der Westfront von 83V2 deutschen 
und 85^2 sranzösisch-britischen Divisionen nördlich der Somme 14 deutsche 
gegen 15") französische. 
So standen die beiderseitigen Heeresleitungen um den 9. Oktober 
vor neuen, noch schwereren Entscheidungen über den Fortgang der Opera- 
tionen als bei Abschluß des ersten Angriffs gegen Ende September. Für 
den Leiter der deutschen Operationen tauchte die Frage auf, ob eine Feld- 
Zugsentscheidung auf dem Westkriegsschauplatz mit den dort verfügbaren, in 
langer Kette aneinandergereihten Kräften überhaupt noch erwartet werden 
konnte. Diese Frage verlangte Beantwortung durch einen klaren Ent- 
schluß. Offenbar war um diese Zeit die Gefahr eines das Westheer un- 
beweglich festlegenden Stellungskrieges bedrohlich heraufgestiegen. 
II. Die erste Schlacht in Flandern^. 
1.Die Bereitstellung der neuen Reservekorps^). 
Die Vereitstellung der neuen Korps in dem Zeiträume von noch nicht 
zwei Monaten war eine hervorragende organisatorische Leistung der Kriegs- 
Ministerien und Stellvertretenden Generalkommandos. Mit hoher Ve- 
friedigung konnten der Stellvertretende Preußische Kriegsminister, General- 
1) Darunter vier französische Territorial-Divisionen von beschränktem Ge¬ 
fechtswert. 
2) Wer die Schreibweise der Orts- und Flußnamen siehe Seite 221 Anmerkung!. 
Zu den dort angeführten Namen, die neben der französischen auch die flämische Be¬ 
zeichnung tragen, kommen in diesem Abschnitt hinzu: Audenarde — Oudenaarde, 
Ardoye — Ardooie, Comines — Komen, Dixmude = Diksmuide, Furnes — Veurne, 
Gavere — Gaver, Ghistelles = Gistel, Grammont — Geeraardsbergen, Lys — Leie, 
Menin — Menen, Messines — Mesen, Nieuport = Meuwpoort, Roulers — Rouse- 
lare, St. Georges — Sint Joris, St. Laurent (bei Cekloo) — Sint Laurens, St. Pierre 
Cappelle — Sint Pietres Kapelle, Thourout — Torhout, Warneton — Waasten, 
Äser — Ijzer. — Bei Dpern (französisch Apres, flämisch Ieperen) ist die deutsche 
Bezeichnung in Anwendung gekommen. 
3) Eine eingehendere Darstellung der Entstehung und Aufstellung der neuen 
Reservekorps wird „Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft" Band II bringen.
	        
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