Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
auf Courtrai war Voraussetzung, daß die Belgier stehenblieben und da- 
durch die englische linke Flanke deckten. 
Auch der französische Höchstkommandierende, General Iossre, 
erkannte die grundlegende Bedeutung dieser Vorbedingung. Nach Cmp- 
fang der durch General Pau übermittelten Nachricht, daß die Belgier ihren 
Rückzug fortzusetzen beabsichtigten, teilte er den Generalen Foch und Pau 
umgehend mit, daß eine Rückwärtsbewegung des belgischen Heeres bis in 
die Gegend St. Omer—Calais gerade jetzt bei Beginn einer neuen Angriffs- 
operation nicht in Frage käme. Dort würde die Versammlung der 
belgischen Armee gerade in dem Augenblick operativ völlig nutzlos sein, wo 
ihre Aufgabe in dem Schutz des englischen Nordflügels bestehe"). Beide 
Generale wurden beauftragt, Schritte zu unternehmen, um die Durchführung 
der belgischen Absicht zu verhindern. Nach französischer Angabe soll 
General Ioffre an diesem Abend sogar den Befehl erteilt haben, daß kein 
belgischer Truppentransport Dünkirchen in westlicher Richtung durch- 
fahren dürfte^). 
14. Betrachtungen zu den Rümpfen um Arras. 
Nach dem Mißlingen der großen bis zum 27.September fortgeführten 
Heeresoffensive war General v. Falkenhayn bestrebt, unter Verzicht auf 
größere Angriffe östlich der Oise, dem rechten Heeresflügel neue Kräfte 
zuzuführen, um mit ihnen die der 6. Armee gestellte Aufgabe zu lösen. 
Dieser Flügel wurde jetzt in erhöhtem Maße, ja schließlich ganz allein, 
zum Träger der Entscheidung. 
Seine Angriffsrichtung hatte sich allmählich verändert. Statt nach 
Süden hatte man die Front nach Westen nehmen müssen. Auch so war 
es nicht gelungen, den Gegner zu umfassen, zu schlagen und die erstrebte 
Richtung nach Süden wiederzugewinnen. 
Bei diesen Kämpfen waren die rückwärtigen Verbindungen der 
Deutschen dauernd ernstlich bedroht infolge der Beherrschung des Raumes 
Antwerpen—Lille—Amiens durch den Feind. Diese empfindliche Störung 
der Operationen hätte eine Erleichterung erfahren können, wenn es der 
deutschen Heereskavallerie gelungen wäre, unter Loslösung von der eigenen 
Infanterie in ausholender Bewegung die operative Bewegungsfreiheit zu 
gewinnen, um so ihre Hauptaufgaben, Aufklärung, Flankenschutz, Störung 
der feindlichen rückwärtigen Verbindungen, zu erfüllen. 
Die aus der Unsicherheit in Flanke und Rücken für das deutsche Heer 
i) Hanotaux, XIII, S, 30. — -) Ebenda, S. 31.
	        
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