Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
les Roye verloren, zwar hatte Damery während der Nacht geräumt werden 
muffen, im allgemeinen gelang es aber, südlich der Somme die Stellungen 
zu halten. Nördlich des Flusses dagegen mußte das XI. Korps den West- 
hang des Höhengeländes von Thiepval aufgeben und vor den nachdrängenden 
Deutschen über die Ancre zurückweichen. Ein Teil des XX. Korps (zwei 
Infanterie-Regimenter) wurde, um die Widerstandskraft der Territorial- 
Divisionen Brugöres zu stärken, nach Souastre (östlich Doullens) geworfen'). 
Bei der nördlich anschließenden 10. Armee war eine noch ernstere 
Wendung der Lage eingetreten. Dort hatte — wie schon erwähnt — der 
Oberbefehlshaber, General de Maud'huy, um 3° morgens noch die wohl 
auf dm Nachrichten vom Abend vorher beruhende günstige Meldung 
an das Große Hauptquartier gesandt). Anmittelbar danach trafen 
jedoch von beiden Armeeflügeln Nachrichten ein, die die große Gefahr 
der Lage erkennen ließen. Zunächst hatte in früher Morgenstunde 
der gesamte linke Flügel des Korps d'Arbal (Division Fayolle) vor 
überlegenem deutschen Angriff das Gelände um Vimy preisgeben und 
sich unter schweren Verlusten auf die Linie Neuville—Eareney zurückziehen 
müssen. Die Verbindung mit dem nördlich anschließend auf' Moni 
St. Eloy—Villers au Vois ausweichenden 1. Kavalleriekorps war ab- 
gerissen"). Vergeblich versuchte der Oberbefehlshaber, durch Einsatz des 
Restes der 45. Division an dieser Stelle eine Wendung zugunsten der sran- 
zösischen Waffen herbeizuführen. Kurze Zeit darauf, 7°° morgens, meldete 
das südlich Arras stehende X. Korps, daß es in der Nacht Ficheux hätte 
aufgeben und seinen rechten Flügel zurücknehmen müssen. Etwas später 
folgte die Nachricht, daß der rechte Flügel des Korps in der Gegend von 
Vlaireville, südwestlich Ficheux, bedrängt würde*). Zwischen 8° und 
9° morgens teilten die Cisenbahnbehörden aus Arras mit, daß die Bahnhöfe 
Beaumetz und'Saulty an der Linie Arras—Doullens durch deutsche 
Artillerie beschossen würden^). 
Jetzt schien die Gefahr einer doppelten Umfassung der Armee in un- 
mittelbare Nähe gerückt. Reserven zum Einsatz standen augenblicklich nicht 
mehr zur Verfügung; auf das Eintreffen der ersten bei St. Pol in der Aus- 
ladung begriffenen Truppen der 43. Division (XXI. Korps) war erst am 
Nachmittage zu rechnen. General de Maud'huy zog ernsthaft die Räu- 
mung von Arras in Erwägung und bereitete entsprechende Befehle vor. 
In diesem Augenblick, gegen 10° vormittags, erschien der Oberbefehlshaber 
der Heeresgruppe Nord, General Foch, im Hauptquartier zu Aubigny"). Er 
Palat, VII, 6. 289. — -) S. 256f. — Zauneaud, S. 831. — s) Iauneaud, 
6.831/832. - 4) Ebenda, S. 833. — -) Ebenda, S. 833. — 6) Ebenda, S. 835. - 
Palat, VII, S. 278.
	        
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