Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Eingreifen der Armee-Abteilung de Maud'huy bei Arras. 
251 
Am 2. Oktober wurde die 2. Armee südlich der Somme wiederum 2. Oktober, 
angegriffen. Gefahrdrohend gestaltete sich die Lage beim XIII. Korps, das 
Fresnwres und einen Teil des Bois des Loges aufgeben mußte. Auch 
das IV. Korps büßte Gelände ein; Goyencourt fiel in deutsche Semd1). 
Beschleunigt mußte die 56. Reserve-Division, deren vorderste Teile früh bei 
Montdidier und in der Gegend nördlich Fescamps ausgeladen waren, in 
den bedrohten Kampfabschnitt gezogen und teils beim XIII., teils beim 
IV. Korps in die Schlacht geworfen werden. Nördlich der Somme blieb 
die Lage unverändert. 
Bei der Armee-Abteilung de Maud'huy wurde die 
Division Varbot nach verlustreichem Kampfe am 2. Oktober bis in die 
Höhe von Feuchy zurückgedrängt. Südlich anschließend traf in den Morgen- 
stunden das X. Korps bei Mercatel auf dem Gefechtsfelde ein, griff aber 
infolge mannigfacher Irrtümer an diesem Tage nicht mehr wirksam in den 
Kampf ein. Nördlich der Division Varbot hatte die Division Fayolles im 
Anmarsch von Lens die Gegend von Oppy erreicht. Bei Gavrelle stieß 
sie auf Gegner; als sie sich gegen diesen zum Gefecht entwickelte, wurde 
sie auch in der östlichen Flanke überraschend angegriffen. Im Halbkreis 
nach Süden und Osten kämpfend, vermochte sich die Division bis in die 
Nacht hinein nur mühsam des Ansturms der Deutschen zu erwehren^). Das 
Kavalleriekorps Conneau ging an diesem Tage in die Gegend von Souchez 
zurück. Am Abend des Schlachttages hatte sich die Gesamtlage der Armee- 
Wteilung ernst gestaltet. Am dem linken Flügel der Armee-Abteilung 
de Maud'huy weitere Verstärkungen zuzuführen, wies General Ioffre die 
6. Armee an, die 45. Infanterie-Division unverzüglich mit der Bahn nach 
Arras abzubesördern. 
Am 3. Oktober setzte sich der Kampf auf der Front der 2. A r m e e 3. s«ober. 
in geringerer Heftigkeit fort°). Schon glaubte der Oberbefehlshaber, 
General de Castelnau, beim Gegner Zeichen der Ermüdung zu bemerken und 
traf bereits Anordnungen, die Armee erneut zur Offensive vorzuführen. Aber 
anscheinend erschöpft von den außerordentlichen Anstrengungen der vorher- 
gegangenen Kämpfe, waren die Truppen nicht in der Lage, noch an diesem 
Tage dem Angriffsbefehle des Oberkommandos Folge zu leisten^); sie ver- 
blieben im allgemeinen in der Gefechtsstellung des vorhergehenden Tages. 
Die zwischen der 2. Armee und der Armee-Abteilung de Maud'huy 
nordwestlich Vapaume stehenden Territorial-Divisionen des 
Generals V r u g e xc mußten in die Gegend von Ayette zurückgehet). 
*) Palat, VII, S. 248. — 2) Iauneaud, S. 582-593. — 3) Palat VII, S. 258ff. 
- 4) Ebenda, S. 258/259. — -) Hanotaux, XII, 6.244.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.