Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

246 
Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
operativ nicht veränderte, löste die Besorgnis der französischen Heeresleitung 
vor einer Äberflügelung im Norden verschiedene Maßnahmen aus'. 
General Ioffre, der sein Hauptquartier am 28. September von ChAtillon 
s. S. nach Romilly s. S. verlegt hatte, erließ am 29. September einen 
allgemeinen Heeresbefehl, in dem er die Armeen anwies, den Angriff nur 
dort wieder aufzunehmen, wo er Aussicht habe, besondere Erfolge zu 
erzielen^). Am dem linken Heeresflügel weitere Verstärkungen zuzuführen, 
wurde das zur Verfügung des Höchstkommandierenden nach Verberie 
gezogene X. Korps mit der Bahn nach Amiens abbefördert und trat zur 
2. Armee"). 
Da mit dem übergreifen des Kampfes auf das nördliche Somme-Afer 
der Frontabschnitt der 2. Armee sich allzu sehr ausgedehnt hatte, ordnete 
General Ioffre am gleichen Tage die Aufstellung einer neuen Armee- 
Abteilung unter dem Befehl des Generals deMaud'huy an, die 
vom 1. Oktober ab die Leitung der Operationen nördlich der Somme über- 
nehmen sollte. Sie war in taktischer Beziehung selbständig, im übrigen 
dem Oberkommando der 2. Armee unterstellt und sollte das X. Korps, das 
XXI. Korps, die zu einem provisorischen Korps d'Arbal vereinigten Divi- 
sionen Barbot und Fayolle, das 1. Kavalleriekorps sowie ein neu zu bilden- 
des 2. Kavalleriekorps umfassen"). Durch einen weiteren Befehl von dem- 
selben Tage wurde die bei der 5. Armee befindliche 4. Kavallerie-Division 
des Kavalleriekorps Conneau und die bisher zur 1. Armee gehörige 
7. Kavallerie-Division durch Bahntransport zu der neuen Armee-Abteilung 
in Marsch gesetzt). 
Die französische Heeresleitung hoffte, durch diese namhaften Ver- 
stärkungen die Lage am linken Flügel wiederherzustellen und ihren bis- 
herigen Plan der Umfassung des deutschen Nordflügels trotz der Eni- 
täuschungen der letzten Tage durchzuführen. Allerdings war hierbei auf die 
Unterstützung der Belgier kaum noch zu rechnen^). 
Am 29. September richtete der britische Oberbefehlshaber, Marschall 
F r e n ch, völlig überraschend an General Ioffre neue Vorschläge"); er 
erwarte Verstärkungen aus der Heimat, und zwar zunächst die englische 7. 
und 8. Infanterie-Division sowie die 3. Kavallerie-Division, im Anschluß 
daran zwei indische Infanterie- und eine indische Kavallerie-Division. Mit 
diesen neuen Kräften wachse die Stärke des Expeditionskorps auf zehn In- 
fanterie- und vier Kavallerie-Divisionen an; der Zufluß von frischen, kämpf- 
kräftigen Verbänden befähige das Expeditionskorps dann in besonderem 
*) Hanotaux, XII, S. 18. — -) Ebenda, S. 205. Das X. Korps traf vom 30. Sep¬ 
tember an bei Amiens ein und marschierte von dort auf Arras ab. —8) Franz. «mtl. 
Werk, X, 1, S. 475. — 4) Hanotaux, XII, S. 205. — 5) S. 230. — °) French, S. 164,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.