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Die Operationen in Frankreich und Belgien.
räumen. Anter Belastung genügender Sicherungen in Termonde, die
bald darauf von der 37. Landwehr-Brigade abgelöst wurden, zog sich die
9. Ersatz-Brigade am 30. September wieder an den linken Flügel ihrer
Division heran.
Hier auf dem Westflügel hatten die Ereignisse somit nicht den erhofften
Verlauf genommen: es war bisher nicht gelungen, in das Gelände nördlich
der Scheide Einblick zu gewinnen und die Bahnen zu zerstören. Zwar hatten
sich gelegentliche Meldungen über die Anwesenheit von Feind, auch von Eng-
ländern, stets als irrig herausgestellt, doch konnten diese jeden Tag über-
raschend erscheinen. Deshalb wollte Generalfeldmarschall v. der Goltz auch
mit der 37. Landwehr-Brigade auf Gent vorstoßen, um eine Vereinigung
der belgischen Feldarmee mit etwaigen Cntsatztruppen zu verhindern, und
bat General v. Beseler um ihre Rückgabe. Dieser glaubte indessen, vorläufig
noch nicht auf die Brigade verzichten zu können,
u sttober. Obwohl die Ergebnisse der Luft- und Erdbeobachtung bis zum Vor-
mittags des 1. Oktober noch keine vollständige Zerstörung der beschossenen
Werke ergaben, entschloß sich General v. Beseler zum Sturm auf die Forts
Wavre Ste. Eatherine—Waelhem einschließlich der benachbarten Zwischen-
werke. Infolge der stärkeren Belegung mit Feuer der schwersten Artillerie
hatten diese Teile der Angriffsfront mehr gelitten als die weiter östlich
gelegenen. Hier sollte die 6. Reserve-Division erst nach gesteigerter
artilleristischer Bekämpfung am 2.Oktober stürmen. Besonders ins Gewicht
fielen für den Entschluß zum Sturme die wiederholten Meldungen der Fuß-
artillerie, daß die Belgier am Tage während der Beschießung mit schweren
Kalibern die Forts räumten und sie erst nach Aufhören des Feuers wieder
besetzten. Ferner waren für den Entschluß des Generals v. Beseler auch der
geringe Bestand an schwerster Munition und die Absicht bestimmend,
die Überraschung auszunutzen, da nach seiner Ansicht jeder verlorene
Tag die Lage des Angreifers nur verschlechtern könne. Um 11°° vormittags
wurde der Befehl zum Sturm gegeben. Bis 5° nachmittags lag das ver-
stärkte Feuer auf den Werken, dann trat die Infanterie der 5. Reserve-
Division an. Der Sturm gelang auf der ganzen Linie. Rur das Zwischen-
werk Boschbeek konnte trotz heldenhafter Leistungen der stürmenden Truppe
nicht genommen werden; es wurde erst am 2.Oktober ohne Kampf besetzt.
Das noch feuernde Zwischenwerk Dorpvelde wurde im feindlichen Feuer
gestürmt und fiel nach heftigem Kampfe in deutsche Hand. Ebenso war der
Sturm auf das Fort Wavre Ste. Catherine trotz des flankierenden Feuers
aus den Anschlußstellungen und den Grabenstreichen geglückt). Von etwa
*) Belgische Berichte geben an, daß das Fort schon am 29. September vorüber-
gehend geräumt worden sei.