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Die Operationen in Frankreich und Belgien.
und Tirlemont. Auf ausdrücklichen Befehl des Feldmarschalls waren auch
diese Abteilungen selbständig und unterstanden dem Generalgouvernement
unmittelbar.
Diese Teilung der dem Velagerungskorps von der Obersten Heeres¬
leitung zugedachten Aufgaben war General v. Veseler nicht erwünscht.
Die Sicherung seiner Flanken lag in anderer Hand. Cr beantragte des-
halb beim Generalgouvernement die Unterstellung der 37. und 26. Land-
wehr-Brigade, die seit Anfang September unter dem Befehl des General-
leutnants v. Schütz die Besatzung von Brüssel bildeten. Diesem Antrag
wurde in den nächsten Tagen stattgegeben; die 26. Landwehr-Brigade wurde
nach Aerschot in Marsch gesetzt.
21. September. Noch einmal erfolgte in der Zusammensetzung des Velagerungskorps
eine Änderung: durch Befehl der Obersten Heeresleitung vom 21.September
wurde an Stelle des XIV. Reservekorps die 4. Crsatz-Division unter
Generalleutnant v. Werder (9., 13. und 33. Ersatz-Brigade) überwiesen, die
vom 23. September nachmittags ab an der Strecke Ciney—Ramm eintreffen
sollte. Jetzt erst konnte General v. Veseler seine Kräfte endgültig für den
Angriff auf Antwerpen verteilen. Die Zuweisung von nur einer Ersah-
Division an Stelle des in Aussicht gestellten Reservekorps gebot äußerste
Beschränkung der anzugreifenden Front und restlosen Verzicht auf jedes
Nebenunternehmen. General v. Veseler blieb bei seiner Absicht, die Süd-
ostsront zwischen Großer Nethe und dem Kanal von Willebroeck mit dem
III. Reservekorps und der Marine-Division anzugreifen und in diesem
Abschnitt den Hauptangriff mit seinen beiden Reserve-Divisionen gegen die
Fortlinie Lierre—Wavre Ste. Catherine zwischen der Großen Nethe und
Dyle zu richten. Eine Umgruppierung war nötig; die auf dem linken Flügel
befindliche 5. Reserve-Division mußte zwischen der Marine-Division und
der 6. Reserve-Division eingeschoben werden. Diese Bewegung sollte bis
zum 26. abends abgeschlossen sein. Sie konnte erst am Tage zuvor beginnen,
24. September.da erst vom 24. September abends ab die 4. Crsatz-Division in der Gegend
nordwestlich Brüssel einzutreffen begann. Diese war bestimmt, die Südftont
der Festung zwischen dem Kanal von Willebroeck und der Scheide abzu¬
schließen und die linke Flanke des Hauptangriffs gegen Boom zu sichern.
Links von ihr sollte die 37.Landwehr-Brigade am 25. und 26. September
den Dendre-Abschnitt mit den Orten Termonde und Alost nehmen und hier
das Velagerungskorps gegen Westen decken. Den Schutz der rechten Flanke
hatte die 26. Landwehr-Vrigade bei Aerschot zu übernehmen, wo sie am
26. September eintreffen und unter den Befehl der 6. Reserve-Division
treten sollte. Major v. Ackermann mit vier Schwadronen des III. Reserve-
korps, einem Zuge Feldartillerie und zwei Radfahr-Kompagnien der Marine-
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