Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Befehl zum Angriff auf Antwerpen. 
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Damit schienen endlich klare Unterlagen für den Angriff auf die Festung 
geschaffen, nachdem am IS. September auf mündliche Anregung der Obersten 
Heeresleitung die Möglichkeit eines Ostangriffs noch einmal erwogen, aber 
aus den bereits angeführten Gründen verworfen war. General v. Veseler 
hielt an dem Entschluß fest, den Angriff von Südosten zu führen, zumal da 
die Wahl dieser Angriffsrichtung bei aller Ungunst der sonstigen Verhält- 
nifse doch einen belagerungstechnischen Vorteil hatte: das günstige Bahn- 
netz sowie die sichere und schnelle Heranführung der Velagerungsartillerie. 
Der endgültige, am 17. September erlassene Befehl der Obersten September. 
Heeresleitung verlangte, daß die Durchführung des Angriffs sofort einzu- 
leiten sei. „Der Angriff ist", so hieß es in der Weisung, „von vornherein 
in entscheidender Richtung und in nicht zu breiter Front zu führen. Neben- 
angriffe sind nicht anzusetzen. Diese Einschränkungen sind mit Rücksicht auf 
die vorhandenen Munitionsbestände nötig. Gegenüber den nicht vollwertig 
einzuschätzenden Truppen und Verteidigungsanlagen der Belgier ist ein 
abgekürzter und gewaltsamer Angriff anzuwenden." Gleichzeitig wurde mit- 
geteilt, daß das XIV. Reservekorps vom 23.September ab in Löwen aus- 
geladen würde. Dieses und die bisher zur Abschließung von Antwerpen ein- 
gesetzten Landwehr-, Landsturm- und Marinetruppenteile wurden General 
v. Veseler unterstellt). 
Am 18. September erging ein Befehl des Generalgouverneurs, in dem »«.September, 
es hieß: „Das Velagerungskorps unter General der Infanterie v. Veseler, 
bestehend aus dem III. Reservekorps, der Marine-Division und den sechs 
von den Besatzungstruppen abgegebenen schweren Batterien, überwacht den 
Feind in Antwerpen von der von ihm gegenwärtig eingenommenen Linie 
Aerschot—Elewyt—Cppeghem—Merchtem aus. Cs sorgt für die Sicherung 
des Velagerungsparkes und bereitet den artilleristischen Angriff vor." 
Den Flankenschutz gegen Gent wollte der Generalgouverneur selbst 
in der Hand behalten. Wenn er auch die Kundschasternachrichten, die 
eine Versammlung belgischer, englischer und angeblich auch russischer 
Truppen östlich und südlich Gent meldeten, für sehr übertrieben hielt, so 
war doch in Alost und Termonde Feind gemeldet; dieser stand hier in be- 
drohlicher Nähe Brüssels. Der Generalgouverneur beauftragte deshalb die 
unter dem Befehl des Generalleutnants v. Meyer stehende 37.Landwehr- 
Brigade, die von Lüttich nach Brüssel herangezogen war und schon in die 
Kämpfe bei Löwen mit eingegriffen hatte*), in einer Stellung hart nord- 
westlich Brüssel gegen die Linie Termonde—Alost—Ninove zu sichern. Die 
rechte Flanke deckten einige Bataillone des Generalgouvernements in Löwen 
x) S. 56 und 60. — 2) Band IV, 6.466. 
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