Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
28. Infanterie-Division dorthin verschoben, die jedoch schon bei Cuinchy 
hartnäckigen Widerstand fanden. Südlich davon gelang es, Vermelles zu 
nehmen, die übrige Front des Korps lag fest. Die Lufterkundung hatte am 
12. Oktober die Versammlung starker Kräfte bei Hazebrouck festgestellt, die 
mit Bahntransport und Fußmarsch von Norden und Süden her diesem 
Räume zustrebten. 
Für den 13. Oktober befahl Kronprinz Rupprecht die Fortsetzung des 
Angriffs auf dem rechten Flügel. Das XIX. Armeekorps sollte sich 
westlich von Lille, das XIII. südöstlich der Stadt versammeln. Das 
VII. Armeekorps, das am 12. Oktober den Befehl über den Abschnitt der 
13. Infanterie-Division übernommen hatte, wurde auf die Höhen nord¬ 
westlich Souchez angesetzt, die 14. Infanterie-Division ihm ebenfalls wieder 
unterstellt, während das XIV. Armeekorps und I. bayerische Reservekorps 
die Flanken dieses Vorstoßes zu sichern hatten. 
».Oktober. Wesentliche Veränderungen an der Kampffront traten nicht ein. 
Das 4. Kavalleriekorps wurde, nachdem es bei Meteren und Cstaires 
heftige Angriffe des Gegners abgewiesen hatte, auf die Nachricht vom 
Vorgehen feindlicher Kräfte gegen die Nordflanke des Korps in der Nacht 
vom 13. zum 14. Oktober bis zur Linie Rieppe—Steenwerck—Sailly— 
Cstaires zurückgenommen. Weiter südlich behaupteten das 2. und 1. Kaval-- 
leriekorps ihre Stellungen gegen kräftige feindliche Angriffe, wobei auf 
dieser Front zum ersten Male englische Truppen festgestellt wurden. Die 
Garde-Kavallerie-Division stürmte gemeinsam mit Teilen der 29. Infanterie- 
Division des XIV. Armeekorps Givenchy. Das XIV. Armeekorps und die 
13. Insanterie-Division, die den Angriff fortsetzten, machten keinerlei Fort- 
schritte. Das XIX. Armeekorps stellte sich westlich, das XIII. Armee- 
korps^) südöstlich Lille bereit. Die Ablösungen beim IV. und Gardekorps 
wurden in der befohlenen Weise durchgeführt, feindliche Angriffe gegen das 
Gardekorps abgeschlagen. Die großen Schwierigkeiten der Kämpfe an dieser 
Front wurden sehr treffend in einem Bericht des Kommandierenden Generals 
des I. bayerischen Reservekorps, Generals der Infanterie v. Fasbender, an 
Kronprinz Rupprecht gekennzeichnet; hier hieß es: 
„Euere Königliche Hoheit bitte ich untertänigst, meine in vorderer Linie 
gemachten Beobachtungen und mein Urteil über unsere Fechtweise in diesem eigen- 
artigen Landstrich unterbreiten zu dürfen. Ich sehe dabei ganz von dem Einfluß der 
zahlreichen Wasserläufe und Bahnlinien ab. Das Gelände an sich mit seinen sans- 
ten Formen bietet keine Schwierigkeiten, um so größere seine reiche Bedeckung mit 
Ortschaften und mehr noch deren Bauart. Es reiht sich Dorf an Dorf, ein jedes ist 
langgestreckt, hat gutes Schußfeld und hängt oftmals mit dem Nachbarort direkt zu- 
Die noch bei Valeneiennes stehende 25.Reserve-Division des Korps Fabeck 
(XIII. Armeekorps) konnte erst am 14. Oktober bei Lille eintreffen.
	        
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