Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
Auch dieses Mal gelang es indes nicht, die seit Wochen vergeblich 
erstrebte große Umfassungsbewegung der Kavallerie in Fluß zu bringen. Cs 
wiederholten sich beim 1. und 2. Kavalleriekorps die gleichen Schwierigkeiten, 
die in den zurückliegenden Tagen schon das Loslösen der Heereskavallerie 
vom Infanterieflügel verhindert hatten. Von dem Wunsche beseelt, so rasch 
wie möglich aus dem für Kavallerieverwendung ungünstigen Industrie- 
gebiet um Lens herauszukommen und in der Gegend Armentiores—Cftaires 
die Verbindung mit dem Höheren Kavalleriekommandeur 4 aufzunehmen, 
hatte General v. der Marwitz den Divisionen weite Ziele gesteckt. In seinem 
Befehle war der Auffassung Ausdruck gegeben, daß bei La Vassee und 
Mazingarbe nur feindliche Kavallerie stehe, und daß man in der Gegend von 
Arras gegen Nachhuten kämpfe. Das 1. Kavalleriekorps sollte stch 9" vor- 
mittags bei Hulluch, die 9. Kavallerie-Division in Gegend Loos, die 
7. Kavallerie-Division hart nördlich Lisvin sammeln. Das Herausziehen 
der Divisionen aus dem Gefecht verzögerte sich jedoch, da sich die Ablösung 
durch die Truppen des XIV. Armeekorps nur langsam vollzog und durch 
feindliche Vorstöße immer wieder gestört wurde. Die bereits herausgezogene 
Garde-Kavallerie-Division wurde sogar auf Bitten des XIV. Armeekorps 
noch einmal eingesetzt. Die Truppe bedurfte überdies nach der ungewohnten 
Tätigkeit in den Schützengräben, bei dem Mangel an Feldküchen und Zelt 
ausrüstung dringend einiger Ruhe. Vis zum Abend erreichten die 4. und 
die Garde-Kavallerie-Division die Gegend um Carvin, die 9. und 7. Kaval- 
lerie-Division gingen dicht südlich Lens zur Ruhe über. 
Auch im Kampfbereich des XIV. Armeekorps und I. bayerischen 
Reservekorps nahmen die Ereignisse einen Verlauf, der durchaus nicht den 
Erwartungen des Armee-Oberkommandos entsprach. Es war geplant, daß 
das XIV. Armeekorps weit gestaffelt mit dem rechten Flügel am La Vassee- 
Kanal entlang nach Westen vorgehen sollte; der linke Flügel war auf 
Aix Roulette angesetzt. Links anschließend sollte die 13. Infanterie-Divi- 
sion über die Loretto-Höhe hinweg angreifen. Die Truppen der 
28. Infanterie-Division waren gegen 3° morgens stark ermüdet östlich 
Carvin eingetroffen. Der Korpsbefehl für den 8. bezeichnete als nächstes 
Ziel für die Division Venisontaine, um von hier aus die Armeeflanke 
gegen Umfassungsversuche aus nördlicher Richtung zu schützen. Die 
Vorhut stieß am Kanal bei Vauvin und Meurchin auf Widerstand. 
Der langsam sich entwickelnde Angriff vermochte den Übergang bis zum 
Abend nicht zu erzwingen. Auch nächtliche Äbergangsversuche mißglückten. 
Die 29. Infanterie-Division hatte zunächst den Vormarsch über Pont 
ä Vendin—Annay angetreten. Da diese Angriffsrichtung den Absichten des 
Generalkommandos nicht entsprach, das engeren Anschluß nach Süden an
	        
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