Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
sandte stärkere Postierungen auf die Höhe von Notre Dame de Lorette'). 
Weiteres Vorgehen in der Richtung auf Vouvigny unterblieb, da sich der 
Weitermarsch durch den vom Gegner besetzten Wald als unmöglich erwies. 
Das 1. Kavalleriekorps war dem 2. aus der Gegend von Pont 
ä Vendin gefolgt und bei Grenay auf Feind gestoßen. General v. Richt- 
Hofen ließ die 4. Kavallerie-Division als Deckung stehen und bog mit 
der Garde-Kavallerie-Division in südlicher Richtung auf Lievin ab, in 
der Hoffnung, hier leichter durchzukommen. Die Division beteiligte sich 
dann mit ihrer Artillerie an dem Gefecht der 9. Kavallerie-Division bei Aix 
Roulette. Am Abend standen die vier Kavallerie-Divisionen eng massiert 
in dem Räume Lens—Aix Roulette—Souchez. Der Durchbruch nach 
Westen war mißlungen, die Besitznahme des ungemein wichtigen, weit¬ 
hin beherrschenden Höhenrückens von Vouvigny, der den Schlüsselpunkt der 
Stellung von Arras bildete, nicht geglückt. Der Feind hatte gerade noch 
rechtzeitig Kräfte an die gefährdete Stelle entsandt und sich gegen den 
Schützenangriff der 9. Kavallerie-Division behauptet. 
Beim I. bayerischen Reservekorps hatte sich die 5. bayerische Reserve- 
Division in den frühen Vormittagsstunden verzweifelter französischer 
Gegenangriffe zu erwehren gehabt und war dann bis zum Mittage, tief 
erschöpft von den Anstrengungen der vorangegangenen Tage und von dem 
Nachtkampf, in den gewonnenen Stellungen unter heftigem feindlichen 
Artilleriefeuer liegengeblieben. Die nach Souchez und Givenchy entsandte 
rechts Seitendeckung unter General Hurt hatte hier am Vormittage leichtere 
Gefechte mit dem sich langsam nach Westen zurückziehenden Gegner und 
stieß erst beim weiteren Vorgehen am Nachmittage bei Careney auf starken 
Widerstand. Die Besitznahme des Höhenrückens von Vouvigny unterblieb, 
da General Hurt der Meinung war, daß hier die Heereskavallerie vorgehe. 
Er entsandte lediglich zu örtlicher Sicherung eine Infanteriekompagnie und 
das Reserve-Kavallerie-Regiment auf die vom Feinde unbesetzte Höhe von 
Notre Dame de Lorette. Das Generalkommando erfuhr erst im Laufe der 
Morgenstunden aus den eintreffenden Meldungen, daß die Franzosen in 
der Nacht das ganze Gelände westlich Vimy und den Höhenzug westlich 
Souchez preisgegeben hatten. Die Verfolgung in der Richtung auf 
Carency—Mont St. Eloy wurde von General v. Fasbender auf Meldun- 
gen der Fliegerabteilung des Korps, daß der Gegner bei und nördlich Arras 
im Rückzüge sei, gegen 10° vormittags angeordnet. Cs wurde 1° nach- 
mittags, bis die Truppe sich in Bewegung setzte. Inzwischen hatte die 
x) Die Höhe war bereits am Morgen von schwachen Teilen des I. bayerischen 
Reservekorps in Besitz genommen worden. Einzelheiten hierüber: Schlachten des 
Weltkrieges, Band 17: „Loretto", von W.Baumelburg (Verlag Stalling, Oldenburg».
	        
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