Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Schwere Kämpfe auf den inneren Flügeln der 6. und 1. Armee bei Roye. 173 
Stocken. Die südlich anschließende 4. Infanterie-Division, die den rechten 
Flügel der 1. Armee bildete, fand Verpillisres und Amy ebenfalls vom 
Feinde frei. Die Grenzen des feindlichen Zurückgehens lagen zwischen 
Fresnoy, das von der 25. Infanterie-Division erst nach hartnäckigem Kampfe 
in Besitz genommen werden konnte, und Crapeaumesnil, das von den Fran¬ 
zosen zähe festgehalten wurde. 
Das Armee-Oberkommando 6 befahl, den Angriff hier am 1. Oktober i. Oktober 
fortzusetzen. Ob man tatsächlich zu einem „Durchbruch" und zu einer „Ver- 
folgung" kommen werde, schien ihm freilich ungewiß, wenigstens aber 
hoffte man, das Fortziehen weiterer französischer Kräfte von diesem Teil der 
Front nach Norden verhindern zu können. Der Verlauf des 1. Oktober 
gab dieser zurückhaltenden Beurteilung der Lage bei Roye recht. Nörd- 
lich der Stadt vermochte die Offensive keine wesentlichen Fortschritte zu 
erzielen. Das XXI. Armeekorps nahm nach schweren, wechselvollen 
Kämpfen La Chavatte. Das Generalkommando des I. bayerischen Armee- 
korps verzichtete angesichts des kaum merkbaren Vorwärtskommens des 
XXI. Armeekorps auf die Durchführung des eigenen Angriffs. Das 
um seine offene linke Flanke besorgte XVIII. Armeekorps wartete auf 
das Einrücken der erst in der Nacht vom 30. September zum 1. Oktober 
aus ihrer Stellung gezogenen 18. Reserve-Division und verschob die Fort- 
setzung des Angriffs auf den 2. Oktober. Nachrichten von der Front, daß 
der Feind bereits überall wieder in Schützengräben gegenüberstehe und hart- 
nackigen Widerstand leiste, schienen zur Vorsicht zu mahnen. Auch der 
Angriff des IX. Reservekorps wurde durch die zum linken Flügel des 
XVIII. Armeekorps bestehende Lücke stark gehemmt. Die 4. Infanterie- 
Division konnte Crapeaumesnil nur unter schweren Verlusten nehmen, 
während Fresnisres in Feindeshand blieb. 
Für den 2. Oktober war ein gemeinsamer Angriff der inneren Flügel 
der 6. und 1. Armee angesetzt. Kam die Bewegung wirklich in Fluß, so 
mußte der gleichzeitig von der neuen deutschen Offensive bei Arras bedrohte 
Nordflügel des französischen Heeres in eine sehr schwierige Lage geraten. 
4. Die (Oberste Heeresleitung und der Umfasiungsversuch 
über Arras. 
Hierzu Karte 6 (1:1 VW 000). 
Die Art des Einsatzes der Kräfte, welche die Oberste Heeresleitung 
zum rechten Heeresflügel herangeführt hatte1), war dem Oberkommando der 
6. Armee überlassen worden. Es herrschte zwischen General v. Falkenhayn 
x) 6.162 f.
	        
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