Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Der Vorstoß des rechten Flügels der 6. Armee auf Albert. 
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Der Armeebefehl für den 29. September ließ die Aufgaben für die 
beiden Kampfgruppen nördlich und südlich der Somme unverändert. Die 
Heereskavallerie hatte den Gegner nordwestlich Vapaume zurückzuwerfen. 
Das XIV. Reservekorps sollte sie hierbei mit Infanterie und Artillerie unter- 
stützen. Außer einem Pionier-Regiment, das gegen Mittag in Vapaume 
eintreffen konnte, wurden aus der Divisionskavallerie der drei südlich der 
Somme stehenden Korps je vier Cskadrons, zusammen also zwölf Cskadrons, 
als Verstärkung herangeführt, die der 4. Kavallerie-Divifion zugeteilt 
wurden. 
Die Höheren Kavalleriekommandeure 1 und 2 beabsichtigten, den in der 29. September. 
Linie Höhen nordöstlich Croisilles—St. Löger—Crvillers—Courcelles— 
Achiet le Petit gegenüberstehenden Gegner anzugreifen, der auf zwei bis drei 
Kavallerie-Divisionen mit zugeteilter Infanterie und Artillerie — an- 
scheinend Territorialtruppen — geschätzt wurde. Infolge von Reibungen 
traten erst 2° nachmittags die 9. Kavallerie-Division auf Croisilles, die 
4. Kavallerie-Division auf St. Leger, die Garde-Kavallerie-Divifion auf 
Ervillers an. Der Angriff war in günstiger Entwicklung, als General 
v. Richthofen die irrige Meldung erhielt, daß das XIV. Reservekorps vor 
umfassendem Angriff von Puisieux her unter starken Verlusten in östlicher 
Richtung zurückgehe. Auch die 7. Kavallerie-Division schließe sich der 
Bewegung in der Richtung auf Vapaume an. Diese Nachrichten waren 
jedoch nur insofern zutreffend, als der Höhere Kavalleriekommandeur 2 seine 
Divisionen, die auf Vihucourt und Achiet le Petit angesetzt waren, auf 
Wunsch des Generals v. Stein (XIV. Reservekorps), der seinen rechten 
Flügel etwas zurückgebogen hatte, nach Pys und Grsvillers zusammen¬ 
gezogen hatte. General v. Richthofen maß der Nachricht indessen eine solche 
Bedeutung bei, daß er den Kampf abbrach und seine Divisionen zurückführte. 
Am Abend standen die drei Divisionen des 1. Kavalleriekorps im Räume 
Qusant—Favreuil, nordöstlich Vapaume, das 2. Kavalleriekorps bezog 
südlich und südöstlich Vapaume Quartier. Der Versuch, an diesem Tage 
durch einen gemeinsamen Angriff der beiden Kavalleriekorps die in der 
deutschen rechten Heeresflanke bestehende Unsicherheit der Lage zu besei- 
tigen und den Weg für eine operative Verwendung der Heereskavallerie 
freizumachen, hatte, nicht zum Erfolge geführt. 
Das XIV. Reservekorps trug vor allem Sorge, seinen rechten Flügel 
nach Möglichkeit gegen Umfassung zu sichern. Die östlichen Ancre-Höhen 
bei Grandcourt und Thiepval wurden stark besetzt und darüber hinaus 
Abteilungen nach Norden bis zur Linie Irles—Miraumont geschoben. An¬ 
griffe des Korps längs der Straße Vapaume—Albert blieben erfolglos, 
heftige feindliche Gegenangriffe wurden abgewiesen. Das links an¬
	        
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