Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
Garde-Kavallerie-Division, die nach Zurückwerfen des Gegners aus Achiet 
le Petit auf Befehl des Generalleutnants v. Richthofen eine Brigade und 
zwei Batterien zur Unterstützung der 4. Kavallerie-Division abgegeben 
hatte, in eine Stellung westlich Sapignies zurückgehen, wo sie sich eingrub. 
Glücklicherweise nutzte der Gegner die günstige Lage nicht aus, blieb viel- 
mehr nordwestlich der beiden Divisionen stehen. Das Oberkommando 
führte noch in der Nacht zur Unterstützung die 9. Kavallerie-Diviston, die 
bisher beim I. bayerischen Armeekorps eingesetzt gewesen war"), von Combles 
in die Gegend nordöstlich Bapaume heran. 
Das 2. Kavalleriekorps des Generals v. der Marwitz stand nordöstlich 
Combles hinter der Front des XIV. Reserve- und II. bayerischen Armee- 
korps. Cs gelang ihm, hinter den Divisionen des XIV. Reservekorps 
entlang über Gueudecourt auf Miraumont marschierend, Bewegungsfreiheit 
zu gewinnen. Auf Bitte des XIV. Reservekorps setzte General v. der Mar- 
witz gegen Mittag die 7. und 2. Kavallerie-Division über die Ancre in 
nordwestlicher Richtung an, um die Flankenbedrohung vom westlichen Afer 
her gegen das aus der Straße Pozieres—Albert vorgehende XIV. Reserve¬ 
korps zu beseitigen. Die Divisionen nahmen einige Dörfer im Tale des 
Flüßchens, das westliche User blieb aber in Feindeshand. Am Abend dieses 
Tages erreichte das XIV. Reservekorps mit der 26. Reserve-Division die 
Linie Thiepval—La Boiselle, mit der 28. Reserve-Division Fricourt, das 
in der Nacht noch genommen wurde. Das II. bayerische Armeekorps 
gelangte mit der 4. Infanterie-Division bis in die Gegend nördlich Carnoy. 
Die Kampflinie der 3. bayerischen Infanterie-Division zog sich am Abend 
im Bogen nördlich und östlich um Maricourt herum. 
Südlich der Somme erlahmte die Schlacht immer mehr. Die örtlichen 
Kämpfe, insbesondere beim I. bayerischen und XVIII. Armeekorps, setzten sich 
am 28. September fort, ohne daß die Erstarrung, der nun auch dieser Teil der 
Heeresfront bereits zu verfallen begann, sich im geringsten gelöst hätte. 
Im Augenblick war eine Änderung der Lage kaum herbeizuführen. Aus- 
holende Bewegungen der Kavalleriekorps kamen bis zum Eintreffen des 
I. bayerischen Reservekorps nicht mehr in Frage. Diese Kavallerieverbände 
bildeten die einzige schwache Flankenstütze der Armee und mußten zwischen 
Arras und Albert zunächst verbleiben, obgleich neue beunruhigende Nach- 
richten aus der Richtung von Douai die Entsendung starker Kavallerie dort- 
hin dringend wünschenswert erscheinen ließen. Das Oberkommando hatte 
schon am 28. September vormittags die 4. Kavallerie-Division auf Douai 
ansetzen wollen, war jedoch an der Durchführung dieser Absicht durch den 
Verlauf der Kämpfe auf dem rechten Heeresflügel verhindert worden. 
i) S. 113. Anm. l.
	        
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