Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
strebten Kolonnen aller Waffen nach Norden. Im Räume westlich von 
Roye schlössen starke Kräfte des Gegners auf. Am 5. Oktober marschierten 
vier lange Kolonnen von Soissons, Fismes und Ville en Tardenois nach 
Südwesten ab. Starker Zugverkehr herrschte an diesem Tage auf der Strecke 
Villers Eotterßts-Senlis—St. Just, am 7. Oktober auf der Linie Ereil- 
Montdidier—Amiens. Im Räume nordwestlich Montdidier versammelte 
sich etwa ein Armeekorps. Auch der Ausbau rückwärtiger Stellungen in der 
Linie Verberie—Nordrand des Waldes von Villers Cotterets und auf dem 
Südufer der Aisne von Soissons bis Eormiey ließ nicht auf feindliche An- 
griffsabsichten schließen. 
Dennoch wurde die Division Luckwald dem Armee-Oberkommando l 
schon am 9. Oktober wieder zur Verfügung gestellt") und von diesem westlich 
der Oise eingesetzt. Die Abteilung Grapow wurde am 11. Oktober auf- 
gelöst. 
5. Die Rümpfe auf dem rechten Heeresflügel in der Zeit 
vvm 28. September bis zum Oktober. 
Hierzu Karte 6 (1 : 1000 000) und 5 (1 : 300 000). 
a) Die 6. Armee vom 28. September bis zum 1. Oktober. 
Das Oberkommando der 6. Armee stand am Abend des 27. September 
unter dem Eindruck, daß wiederum ein Tag, vielleicht der kostbarste, verloren 
fei2). Trotzdem erlahmte der Wille der Führung, die Entscheidung zu er- 
zwingen, nicht. Durch die am Vormittage des 27.September in Aussicht 
gestellten 2x/2 Armeekorps^) ergaben sich neue operative Möglichkeiten. 
Allerdings konnten die Verstärkungen erst am 1. Oktober in der Gegend 
von Cambrai—Vapaume eintreffen. Vis dahin war die Armee auf die vor- 
handenen Kräfte angewiesen, bei dem Mangel jeglicher Reserven und an- 
gesichts des raschen Eintreffens französischer Verstärkungen eine nicht gefahr- 
lose Zeitspanne, selbst wenn im Norden, von Arras—Lille her, keine Über- 
raschungen eintraten. 
Für den Einsatz der neuen Kampfgruppe gab General v. Falkenhayn 
keine neuen Richtlinien. Da die Korps ungefähr zu gleicher Zeit im Ver- 
fammlungsraume eintrafen, so ergab sich ihr geschlossener Angriff von 
!) S. 197. 
2) Nach einer Tagebuchaufzeichnung des Ersten Generalstabsoffiziers des Ober- 
kommandos, Oberstleutnants v. Mertz. 
3) Der Unterschied zu den auf Seite 152 genannten 2 Armeekorps ergibt sich 
daraus, daß die 60. Infanterie-Brigade zum XVIII. Armeekorps zurücktrat und nicht 
für den rechten Armeeflügel in Betracht kam.
	        
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