Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Die 1. Armee verlegt ihren Schwerpunkt auf das westliche Oise-!lfer. 161 
wesentlicher Bedeutung nicht ein. Das Armee-Oberkommando 1 war 
unter vorläufigem Verzicht auf weiteren Angriff bestrebt, die Front mit 
möglichst schwachen Kräften zu halten und verfügbar werdende Truppen zu 
offensiver Verwendung an aussichtsreichen Stellen auszuscheiden. Dem- 
entsprechend wurde in der Nacht vom 27.zum 28. September auf Befehl der 
Obersten Heeresleitung das IV. Armeekorps aus der Front gezogen und 
zur 6. Armee in Marsch gesetzt"). Seine bisherigen Stellungen übernahmen 
das IV. Reservekorps, zu dem die bisher beim IX. Armeekorps verwendete 
43. Reserve-Infanterie-Brigade zurücktrat, und die 3. Infanterie-Division. 
Nach Einstellung des Angriffs auf Traey le Mont am 30. September wurde 
die 18. Referve-Division zwecks Verschiebung auf das westliche Oise-Ufer 
in der Nacht zum 1. Oktober durch Teile des IX. Armeekorps abgelöst, dem 
die bisher beim III. Armeekorps verwendete 34. Infanterie-Brigade^) 
wieder unterstellt wurde. In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober wurde auch 
die 3. Infanterie-D ivision (ohne vier Bataillone und sechs Batterien, die 
in der bisherigen Stellung verblieben) auf das westliche Oife-Afer ver- 
schoben. Die bisherigen Stellungen der Division wurden auf das 
IV. Reserve- und III. Armeekorps verteilt. Am 7. Oktober schließlich 
wurden aus der Front des IX. Armeekorps neun Bataillone und sechs 
Batterien, aus der des IV. Reservekorps fünf Bataillone herausgezogen. 
Hiervon traten sechs Bataillone und drei Batterien unter den Befehl des 
Obersten Grapow, Kommandeurs des Landwehr-Regiments 53, und lösten 
die 17. Reserve-Division auf dem westlichen Oife-Üfer ab. Die übrigen 
Truppen wurden zur Division Luckwald (Kommandeur der 33. Infanterie- 
Brigade) zusammengefaßt und zum linken Flügel der 6. Armee in Marsch 
gefetzt3). 
Nach dem Abmarsch dieser Division war die Front der 1. Armee 
so schwach besetzt, daß der Obersten Heeresleitung am 8. Oktober gemeldet 
werden mußte, die Abwehr eines feindlichen Durchbruchsversuchs könne 
nicht mit Sicherheit gewährleistet werden. Irgendeine Wahrscheinlichkeit 
für einen feindlichen Angriff lag freilich nicht vor, vielmehr ließ die in den 
letzten Tagen durchgeführte Lufterkundung erkennen, daß der Gegner die 
Aisne-Front zugunsten seines Nordflügels erheblich schwächte. So hatten 
fünf nebeneinander marschierende Kolonnen am 27. September die Linie 
Pierrefonds—Nanteuil überschritten. Am 1. Oktober war westlich der 
Oise auf den von Clermont und Estrees St. Denis nach Amiens führenden 
Eisenbahnen lebhafter Zugverkehr in beiden Richtungen beobachtet worden. 
Auf der Straße Pont Ste. Maxence—Montdidier und über St. Just 
S. 150. — 2) Frühere Brigade Kraewel, deren Führung am 26. September 
Oberst v, Reuter übernommen hatte. — 3) S, 196. 
t welttrieg. V. Band. 11
	        
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