Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

134 
Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
aus Metz in die Gegend von Thiaueourt—St. Benoit und nördlich mit der 
Absicht gerückt seien, anzugreifen, wurde für so „extravagant" gehalten, daß 
sie nicht einmal an das Armee-Oberkommando weitergegeben wurde"). 
Zwischen Verdun und Noyon spielten sich im allgemeinen nur örtliche 
Kämpfe ab. Vor den Engländern verstärkte sich der Gegner sichtlich 
und ging zum Angriff über. Feldmarschall French erbat und erhielt 
vom rechts benachbarten französischen XVIII. Korps Verstärkung durch 
schwere Artillerie^). 
Bei der 6. A r m e e flaute dagegen der Kampf ab. Der Ober- 
befehlshaber zog das unterstellte IV. Korps aus der Front heraus und 
setzte es hinter dem XIII. entlang nach dem linken Flügel in Marsch«). 
Das XIII. Korps vermochte im Oise-Tal keine Fortschritte zu erzielen 
und erreichte das ihm gesteckte Ziel, die Gegend von Noyon, nichts. 
Das bei Peronne mit zwei Divisionen stehende Kavalleriekorps Vuissow) 
meldete der Heeresleitung über das Oberkommando der 6. Armee, daß es 
bei einem Patrouillenunternehmen auf Roisel ein deutsches Telephon- 
gespräch aufgefangen habe, nach dem am 20.September eine deutsche 
Infanterieabteilung in Kraftwagen von Cambrai nach St. Quentin vor- 
gesandt werden würde und in drei Tagen stärkere Kräfte von Cambrai, 
St. Quentin, Chaulnes und Ham aufbrechen sollten, um das französische 
Kavalleriekorps zu vernichten^). Wahrscheinlich auf Grund dieser Meldung 
wies General Ioffre am 19. September General Vrugere telegraphisch auf 
die Bedeutung der Brücken von Peronne für den weiteren Verlauf der 
Operationen hin7). 
2«. September. Am 20. September und den folgenden Tagen flauten auf der französisch- 
englischen Front zwischen Verdun und Noyon die Kämpfe ab. Die 
5. Armee wurde am 20. September von General Ioffre noch einmal auf- 
gefordert, jedes Vorgehen einzustellen. Ihre Aufgabe sei bis auf weiteres 
„de durer et de tenir sur place jusqu'ä ce que l'offensive generale puiese 
etre reprise"8). 
b) Abwehrmaßnahmen gegen den deutschen Vorstoß bei St. Mihiel. 
Eingreifen der französischen 2. Armee am linken Flügel. 
2#> btemb'n.tP' Oberkommando der 1. Armee gewann am 20. September endlich 
Klarheit über die Stärkeverhältnisse der Deutschen in der Woevre-Cbene. Es 
J) Bize, S. 32 und 33. — Palat, VII, S. 103, — 2) Palat, VII, S, 144. — 
s) Palat, VII, S. 143. — 4) Palat, VII, S. 143. — ») Das Korps hatte die 3. K. D. 
an die 6. Armee abgegeben und bestand zur Zeit nur noch aus der 1. und 5. K. D., 
die infolge der großen Anstrengungen fast unbeweglich waren. — °) Palat, VII, S. 142. 
—7) Hanotaux, XII, S. 194. — Palat, VII, S. 142. — 8) Hanotaux, XII, S. 164.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.