Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
3. Armee zunächst nicht weiter angreifen solle, sondern ihre jetzigen Stel- 
lungen zu behaupten habe. Dies bedeutete das Ende der Offensive auch in 
der Champagne auf lange Zeit hinaus. 
Die auf Drängen der Obersten Heeresleitung befohlene Weiterfüh- 
rung des Angriffs der 4. Armee am 27. September gelangte angesichts 
der allgemeinen Erschöpfung der Truppe nicht zur Durchführung. General 
v. Falkenhayn war aber trotzdem nicht gewillt, auf eine weitere offensive 
Betätigung der 4. und 5.Armee westlich der Argonnen zu verzichten. Be- 
reits am Abend des 26. September hatte im Großen Hauptquartier eine 
Besprechung zwischen ihm und Generalleutnant Schmidt v. Knobelsdorf 
stattgefunden mit dem Ergebnis, daß die 5.Armee angewiesen wurde, 
weitere Kräfte durch die Argonnen zum Stoß gegen die rechte Flanke des 
vor der 4. Armee stehenden Feindes vorzutreiben. Das linke Flügelkorps der 
4. Armee, das XVIII. Reservekorps, wurde ihr hierfür unterstellt. Der An- 
griff sollte kräftig fortgesetzt werden. Dementsprechend wurde am 27.Sep¬ 
tember die Bereitstellung des XVI. Armeekorps bei Varennes angeordnet. 
Es sollte von hier aus in westlicher Richtung durch die Argonnen vorgehen. 
Das unter dem Befehl des Generals der Infanterie v. Gündell stehende 
V. Refervekorps hatte sich über die Maas hinaus bis südöstlich Cuisy aus- 
zudehnen, das VI. Reservekorps mit unterstellter 2. Landwehr-Division 
(Franke) unter General der Infanterie v. Goßler anschließend den gesamten 
Abschnitt bis zu den Argonnen zu übernehmen. Aus diesen Maßnahmen 
entwickelten sich in den nächsten Wochen die so blutigen Argonnenkämpfe. 
Der große Angriff der Heeresmitte am 26. und 27. September hatte 
von der Truppe schwere Blutopser gefordert. Trotz dieser letzten außer- 
ordentlichen Kraftanstrengung hatten alle Bemühungen, wieder zum Be- 
Wegungskrieg zu gelangen, ergebnislos geendigt. Auf der ganzen Front der 
Heeresmitte begann dieser immer mehr im Stellungskriege zu erstarren. 
7. Der linke Heeresflügel (Armee-Abteilungen Lalkenhausen und 
Gaede) vom 15. September bis Anfang (Oktober. 
Hierzu Karte 7 (1 :300 000) Band IV sowie Karten 1,4,6 und 8 (1 : 1000 000) Band V. 
m 2i. Sep. Aus dem linken Heeresflügel, bei den in den Reichslanden stehenden 
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Armee-Abterlungen Falkenhausen und Gaede^), ruhte die 
Gefechtstätigkeit seit dem 15. September fast völlig. Zu ernstem Angriff 
fehlten hier seit dem Herauslösen der 6. und 7. Armee die Kräfte; sie 
genügten eben zur Verteidigung und für Aufgaben demonstrativer Art. 
In Lothringen regelte General der Infanterie Freiherr v. Falken- 
*) Kriegsgliederung, Anlage 1.
	        
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