Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Der Angriff des rechten Flügels der 6. Armee vom 22. bis 24.September. 
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tember noch ein weiterer Brennpunkt beiderseits der Argonnen gebildet). 
Auf deren Ostseite griff der rechte Flügel der 5. Armee an. Diesem Angriff 
sollten sich die 4. und 3. Armee erst allmählich staffelweise anschließen. 
Zwischen Argonnen und Maas hatte sich die Schlacht schon am 22.Sep¬ 
tember entwickelt. Cs war beabsichtigt, dem vor dem linken Flügel der 
4. Armee stehenden Feind von Varennes aus durch die Argonnen hindurch 
in Flanke und Rücken zu stoßen. Hierzu sollten das XIII. und XVI. 
Armeekorps zunächst auf Varennes und Vauquois angreifen, während das 
VI. Reservekorps und die Landwehr-Division Franke die Deckung gegen 
Verdun zu übernehmen und bei erfolgreich vorwärtsschreitendem Angriff die 
Nordwestfront der Festung allmählich abzuschließen hatten. 
Die Offensive machte am 22.September nur langsame Fortschritte. 
Das XIII. Armeekorps erreichte unter heftigen Kämpfen die Gegend beider- 
seits Montblainville, das XVI. Armeekorps Very und die Gegend östlich 
davon. Die Landwehr-Division Franke drang in den Nordrand des 
Waldes südlich Montsaucon ein. Auch am 23. September gewannen die 
Truppen nur mühsam Voden. Das XIII. Armeekorps nahm Varennes; 
die in den Argonnen vorgehende Seitendeckung drang auf der Römerstraße 
bis zur Straße Le Four de Paris—Varennes vor. Das XVI. Armeekorps 
hatte noch in der Nacht Cheppy erobert, die 33. Infanterie-Division erlitt 
jedoch südlich des Ortes beim überschreiten des Vuanthe-Grundes, der 
unter schwerem flankierenden Artilleriefeuer lag, einen Rückschlag. Teile 
ihrer 66. Infanterie-Brigade mußten vorübergehend aus dem Gefecht ge- 
zogen und neu geordnet werden. Weiter östlich arbeiteten sich die Land- 
wehr-Division Franke und die 11. Reserve-Division des VI. Reservekorps 
im Walde westlich Malancourt vorwärts. Das Armee-Oberkommando war 
von dem bisherigen Ergebnis der Schlacht wenig befriedigt. Beim abend¬ 
lichen Befehlsempfang wies der Chef des Generalstabes, Generalleutnant 
Schmidt v. Knobelsdorf, die Korpschefs darauf hin, daß „die Sache geschafft 
werden müsse, da man sonst die Schlacht verloren habe". Die Stimmung 
war nicht sehr zuversichtlich. Am 24. September nahm der Kampf seinen 
Fortgang. Das XIII. Armeekorps erreichte die Straße Varennes—Le Four 
de Paris bis zur Römerstraße und Voureuilles; das XVI. eroberte unter 
schweren Gefechten Vauquois und die Waldstücke östlich davon. Anschließend 
besetzten die Landwehr-Division Franke und Teile des VI. Reservekorps 
den Wald westlich Malancourt bis zur Straße Malancourt—Avoeourt. 
Avocourt selbst blieb in Feindeshand. Man gewann aus den Ergebnissen 
der Lufterkundung den Eindruck, daß der Gegner mit zwei Divistonen über 
*) S. 74.
	        
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