Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

so 
Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
Korps in den Besitz des Geländes westlich Nesle in Linie Punchy—Chilly 
—Fouquescourt—Liancourt. In den ersten Nachmittagsstunden war es zu 
einer ernsten Krise gekommen, als Fouquescourt und La Chavatte infolge 
überwältigenden Artilleriefeuers wieder geräumt werden mußten. Das 
Korps stand am Abend in einem feindwärts gerichteten Bogen. Die Nach- 
barkorps hingen stark ab; besonders von Norden her wurde die feindliche 
Flankierung fühlbar. Die Truppen des XVIII. Armeekorps waren in der 
Nacht vom Kommandierenden General, General der Infanterie v. Schenck, 
alarmiert worden, sie trafen aber doch mit starker Verspätung in der Gegend 
südlich Nesle ein. Vis zum Abend kämpfte sich das Korps mühsam bis zur 
Linie südlich Liancourt—Solente vor, so daß die Lücke zwischen dem 
XXI. Armeekorps und der 4. Infanterie-Division damit geschlossen war. 
Das II. bayerische Armeekorps, unter Führung des Generals der Infanterie 
Ritter v. Martini, erreichte die befohlenen Orte nördlich Peronne. Die am 
Tage vorher begonnenen Ausladungen des XIV. Reservekorps bei Cambrai 
nahmen ihren planmäßigen Fortgang. Von den beiden dem Höheren 
Kavalleriekommandeur 1 unterstellten Divisionen hatte die Garde-Kavallerie- 
Division im Anmarsch von Vendeuil über St. Quentin am Nachmittage 
des 25. September Psronne erreicht und nordwestlich der Stadt den Angriff 
durch Infanterie verstärkter feindlicher Kavallerie im Schützengefecht ab- 
gewiesen. Die 4. Kavallerie-Division war bei Cambrai geblieben. 
Für das Armee-Oberkommando 6 bedeutete der Verlauf des 25. Sep- 
tember eine herbe Enttäuschung. Die Hoffnung, die Flanke des Feindes 
doch vielleicht noch umfassen zu können, mußte einstweilen aufgegeben 
werden. Nach dem aufgefundenen Tagebuch eines französischen Offiziers und 
nach Truppenmeldungen standen der deutschen 6. Armee das französische 
XIII., IV., XIV. und XX. Korps mit sechs Kavallerie-Divisionen als 
armee de poursuite unter General de Castelnau gegenüber. Weitere 
Kräfte waren im Anmarsch. Die am 25. September von den fünf Flieger- 
abteilungen der 6. Armee durchgeführte Lufterkundung hatte wichtige Fest¬ 
stellungen über die feindlichen Maßnahmen erbracht. Zwischen Amiens und 
Montdidier waren starke Kräfte, etwa zwei bis drei Korps, im Vormarsch 
nach Nordosten, stärkere Kavallerie, etwa eine Division, südlich Vray ge- 
meldet worden. Jnfanterie-Truppenlager befanden sich in mehreren Orten 
nordöstlich Montdidier. Auf den Straßen zwischen Amiens und Mont- 
didier herrschte lebhafter Verkehr. Anhäufungen großer Mengen rollenden 
Materials auf dem Bahnhof von Amiens und reger Zugverkehr von Süden 
auf Amiens verstärkten den Eindruck erheblicher Kräfteverschiebungen des 
Feindes gegen den rechten Flügel der 6. Armee. Selbst weit nördlich der 
Somme, zwischen Amiens und Doullens, war starke Infanterie in der Ver-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.