Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
6. Die Offensive vom 23. bis 27. September. 
Hierzu Karten 4 (1 : 1000 000) und 5 (1 :300 000). 
a) Das Eingreifen der 6. Armee und ihre Kämpfe vom 23. bis 25.Sep¬ 
tember. 
Die noch im Aufmarsch begriffene 6. Armee stand am Abend des 
22. September mit dem I. bayerischen Armeekorps") westlich Bohain, dem 
XXI. Armeekorps bei St. Quentin, dem II. bayerischen bei Philippeville, 
dem XVIII. Armeekorps') östlich Laon. Am Morgen des 23. Sep- 
tember traf Oberst v. Dommes") im Armee-Hauptquartier der 6. Armee in 
St. Quentin ein. Die von ihm überbrachten Weisungen für das Westheer 
vom 22. September abends bedeuteten für die 6. Armee nur eine Bestätigung 
der in der Besprechung vom 21. September festgelegten Richtlinien. 
23. September. Auf Grund des Vortrages des Obersten v. Dommes am Vormittage 
des 23. September wurde das I. bayerische Armeekorps statt südlich an 
Pöronne vorbei nunmehr auf Peronne mit weiterer Richtung auf Zar- 
bonnisres angesetzt. Der Armeeführer war in Übereinstimmung mit seinem 
Generalstabschef der Meinung, daß es jetzt vor allem darauf ankäme, keine 
Zeit mehr zu verlieren, und daß es am besten sei, wenn man den Angriff in 
der kürzesten Richtung beiderseits Resle—Roye führte. Cr hoffte in diesem 
Falle, mit den vier zunächst verfügbaren Korps (XVIII., XXI., I. und 
II. bayerischen) am 27. September die Oise, linker Flügel bei Compiögne, 
erreichen zu können. Im weiteren Verlaufe der Operationen sollte der 
Hauptdruck dann nach Südosten verlegt werden, „um den Feind, wenn er 
auch nicht ganz von Paris abgedrängt wird, doch mit dem größten Teil 
seines Heeres in die Klammer von beiden Seiten zu nehmen". In dieser 
Auffassung fühlte sich das Oberkommando durchaus im Einklang mit den 
Anschauungen des Generals v. Falkenhayn. Dieser hatte in seiner Weisung 
vom 18. September ausdrücklich betont, die Armee dürfe sich durch eine 
Bedrohung ihrer Flanke vom Eingreifen in die Schlachtentscheidung nicht 
abziehen lassen^). In dem gleichen Sinne halte sich am 20. September 
im Auftrage der Obersten Heeresleitung General v. Wenninger geäußert°), 
der einen Vormarsch in Staffeln rechts vorwärts, rechter Flügel südlich an 
Peronne vorbei empfohlen hatte. In der Besprechung am 21. September 
mit General v. Falkenhayn") war das Abdrängen des Gegners von Paris 
i) Die 4. bayerische Infanterie-Brigade des I. bayerischen Armeekorps war bei 
der 1. Armee in Gegend Lassigny eingesetzt. 
-) Die verstärkte 50. Znfanterie-Brigade des XVIII. Armeekorps war bei der 
7. Armee zurückgeblieben. S. 79. 
3) 6.83. — 4) S. 62. — s) S. 76. — °) S. 80.
	        
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