Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
gebende Bild der Lage führten im Laufe des Tages zu einer Weifung an 
das Westheer, in der die Ziele der geplanten neuen Operation den Armeen 
bekanntgegeben wurden. Sie hatte folgenden Wortlaut: „Die Armee- 
Oberkommandos I, 7 und 2 bis 5melden übereinstimmend, daß sich vor 
ihren Fronten noch starke Kräfte des Gegners befinden. Dennoch ist es 
zweifellos, daß unausgesetzt Verschiebungen des Feindes nach dem Westen 
vor sich gehen, und nicht ausgeschlossen, daß dieser eine neue Gruppe bei 
Amiens oder noch weiter nördlich zu bilden versucht. Die rechte Flanke des 
Heeres in dieser Richtung zu sichern und gleichzeitig in dem Ringen des 
rechten Armeeflügels die Entscheidung durch umfassenden Angriff des feind¬ 
lichen linken Flügels herbeizuführen, ist Aufgabe der 6. Armee. Ihr werden 
außer dem XXI., I. bayerischen, II. bayerischen Armeekorps das vom 
24.September ab nach Bestimmung des Armee-Oberkommandos 6 an der 
Linie Möns—St. Quentin auszuladende XIV. Reservekorps, das XVIII. 
Armeekorps (ohne eine Infanterie-Brigade), das am 23. September die 
Gegend zwischen Erspy und La Fere zu erreichen hat, sowie die 4. und 
7. Kavallerie-Division unterstellt. Inzwischen haben 1.,7. und 2. Armee den 
ihnen gegenüberstehenden Feind unbedingt zu fesseln, sie dürfen daher auf 
offensive Betätigung nicht verzichten. Je mehr hierbei die Nacht und 
unsichtiges Wetter benutzt werden, um unter Überrennung der feindlichen 
Infanteriestellungen an die Artillerie des Gegners heranzukommen, um so 
größer wird der Erfolg sein. Das IX. Reservekorps tritt, da es nach Ein- 
setzen der 4. Insanterie-Division im Zusammenhang mit der 1. Armee kämpft, 
in deren Verband, XII. Armeekorps zur 7. Armee. 1. und 7. Armee 
werden wieder selbständig. Die 5. Armee ist im Begriff, sich heute mit 
dem rechten Flügel den Zugang durch die Argonnen in Richtung auf die 
Flanke des vor der 4. Armee liegenden Gegners zu erkämpfen. Dieser Fort¬ 
schritt ist zur Entlastung der Nachbararmee von der 5. Armee dadurch weiter 
auszunutzen, daß sie mit dem rechten Flügelkorps über Vienne la Ville auf 
Valmy vorgeht. Die Deckung gegen Verdun und die Verhinderung eines 
Durchbruchs des Gegners westlich Verdun bleibt Sache der 3. Armee. Über 
die Verwendung der gegen die Maas angesetzten Teile des Heeres kann erst 
später Bestimmung getroffen werden. Die 4. Armee schließt sich dem 
Vorgehen der 5. Armee zunächst mit dem linken Flügel an und nimmt mit 
dem rechten Flügel die Richtung über Souain, das im Einvernehmen mit 
der 3. Armee so bald als möglich zu nehmen ist, auf Vadenay. Ebenso ver¬ 
fährt die 3. Armee im Verhältnis zur 4. Armee, indem sie sich mit dem 
rechten Flügel auf Sept Saulx wendet. Armeegruppen Falkenhausen und 
Gaede behalten bisherige Aufgaben."
	        
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