Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

®. Streben d. Verbündeten, d. Rückz. d. Deutsch, operativ auszuwerten, mißlingt. 507 
nicht, die starken Stellungen des Feindes nördlich und nordwestlich Soissons 
in ihren Besitz zu bringen. Angesichts dieser Lage sah sich General 
Maunoury gezwungen, gegen 10° (11°) vormittags den angeordneten und 
bereits in der Ausführung begriffenen Abmarsch des IV. Korps über die Oise 
anzuhalten und dem Generalkommando den Auftrag zu erteilen, den rechten 
Flügel des Gegners, der bei Rampcel oder nördlich zu stehen scheine, 
anzugreifen. Dieser Befehl konnte von dem bereits in Bewegung befind-- 
lichen IV. Korps nur mit erheblichem Zeitverluste ausgeführt werden. Erst 
zwischen 3° und 4° (5°) nachmittags trat es in der neuen Richtung ins 
Gefecht, ohne an diesem Tage noch wesentliche Erfolge zu erzielen. Gegen 
Mittag erhielt die 37. Division, die sehr spät von Venette aufgebrochen zu 
sein scheint, den Befehl, statt auf Lafsigny, im Oise-Tal den Marsch fort- 
zusetzen und bei Longeuil—Thourotte weitere Anordnungen abzuwarten. 
Sie erreichte mit einem Teil ihrer Kräfte abends die angegebenen Ziele, mit 
dem Rest blieb sie bei Bienville und nordwestlich davon. 
Das Kavalleriekorps Bridoux kam mit der 1. Kavallerie-Division nach 
vorübergehender Besetzung von Chaulnes bis Rosieres, mit der 3. bis 
Framerville (nördlich Rosiöres), mit der 5.bis Guillaucourt. 
Die 6. Armee war mit ihren Hauptkräften am 14. September keinen 
Schritt vorwärts gekommen; sie lag auf dem rechten Flügel und in der 
Mitte einem Gegner gegenüber, der gewillt schien, ernsten Widerstand zu 
leisten. Der Versuch, das IV. Korps auf das westliche Oise-Ufer zu 
schieben, war nicht gelungen und hatte das Korps verhindert, an entschei¬ 
dender Stelle gegen den deutschen Westflügel einzugreisen. 
In den schweren Kämpfen am 13. und 14. September war es den ver- 
bündeten Armeen nicht geglückt, den Rückzug der Deutschen durch links über¬ 
holende Verfolgung zu einer Niederlage zu gestalten. Ebensowenig war 
die zwischen der deutschen 1. und 2. Armee bis zum 14. September bestehende 
Lücke, deren Bedeutung von der französischen Führung anscheinend nicht 
voll anerkannt war, zu einem Erfolge ausgenutzt worden. Plötzlich und 
unerwartet hatten die Deutschen Halt geboten und standen in starker 
Stellung und einheitlicher Heeresfront kampfkräftig bereit, jedes weitere 
Vordringen zu verwehren. 
Der Marne-Feldzug endete damit, daß beide Heere einander rein 
frontal gegenüberlagen.
	        
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