Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

504 Die Verfolgung durch die französtsch-englischen Armeen nach der Marneschlacht. 
Kämpfe an diesem Tage bis zur Avre nordöstlich Montdidier; die 5. Kaval¬ 
lerie-Division hatte sich anscheinend wieder von Veauvais nach Norden in 
Bewegung gesetzt. 
So nahm bei der 6. Armee an diesem Tage die Verfolgung ein Ende. 
Die Armee hatte durch den über die Aisne hinweg erfolgenden Angriff auf 
die in günstigen Stellungen befindlichen Deutschen sich fast auf ihrer ganzen 
Front so festgelegt, daß sie jetzt nur noch schwer die von General Ioffre 
gewünschte Überflügelung auf dem rechten Oise-Ufer durchführen konnte. 
General Ioffre scheint am 13. September noch kein klares Vild 
von der neuen Lage gehabt zu haben. Cr sprach sich in einer Sonder- 
anweisung^), die anscheinend nur dem englischen Expeditionskorps zuging, 
dahin aus, daß der Feind „auf der ganzen Front im Rückzüge sei, ohne an 
der Aisne und Marne ernsten Widerstand zu leisten". Cr forderte zu 
energischer Verfolgung in nördlicher Richtung auf und wies den Engländern 
hierfür den Streifen zwischen Athies (östlich Laon) und der Oise, der 
6. Armee den Raum westlich dieses Flusses zu. In der Nacht vom 13. zum 
14. September erging vom Oberkommandierenden ein kurzer Vefehl an die 
5. Armee"), daß sie ihre Marschrichtung „ein wenig mehr nach Norden" ver¬ 
legen sollte, um dadurch die Engländer und die 6. Armee zu entlasten. 
14.September. Das Oberkommando der 5. Armee hatte für den 14. September die 
Erneuerung des Angriffs befohlen. Es sollten vorgehen: das X.Korps 
östlich Reims in nördlicher Richtung, das I. Korps aus Reims nach Nord¬ 
osten und Norden, das III. Korps von Eourey und Loivre auf Dorf 
Vrimont und Bermßricourt, die Gruppe Valabrsgue gegen den anschließend 
bis zur Aisne sich ausdehnenden Gegner mit dem Bestreben, ihn zu um¬ 
fassen. Das Kavalleriekorps Eonneau hatte diesen Angriff durch einen um¬ 
fassenden Stoß auf Reuschktel an der Aisne zu unterstützen und eine Divi- 
sion gegen den Rücken der bei Eorbeny—Eraonne gegen das XVIII. Korps 
im Kampfe stehenden deutschen Kräfte vorzutreiben. Dieses Korps sollte 
versuchen, die Höhen bei und westlich Craonne in Besitz zu nehmen. Da 
diese Anordnungen der Weisung des Generals Ioffre zum Vorgehen in 
mehr nördlicher Richtung in keiner Weise nachkamen, scheint es, als ob die 
letztere erst später eingetroffen ist. 
Dem X. und I.Korps gelang es am 14.September nicht, Gelände zu 
gewinnen. Das III. Korps kam südlich Brimont nicht über das dortige 
Wäldchen hinaus; auch nordwestlich des Ortes erzielte es nur geringe Fort- 
schritte. Die Gruppe Valabregue erlitt sogar einen ernsten Rückschlag. Ein 
i) Cdmonds, a. a. €>., S. 337. — 2) Palat, a. a, €>., Bd. VI, S. 453.
	        
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