Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

502 Die Verfolgung durch die französisch-englischen Armeen nach der Marneschlacht. 
vorzudringen und schwächere Abteilungen zurückzuwerfen. Die drei Korps 
des rechten Flügels hatten am 13. September so kräftigen Widerstand 
gefunden, daß man daraus die Absicht des Gegners, an dieser Stelle wieder 
Front zu machen, erkannte. Eine wesentlich leichtere Aufgabe war der 
Gruppe Valabrögue (69. und 53. Reserve-Division) zugefallen. Über 
Guignieourt—Berry au Bac vorgehend, erreichte sie ohne Schwierigkeit mit 
den Vorhuten Prouvais—Amifontaine. Am Nachmittage erfolgte jedoch 
gegen die rechte Flanke bei Aguileourt ein stärkerer Angriff der deutschen 
14. Infanterie-Division, der die dortigen Truppen bis auf das westliche 
Kanalufer bei Cormicy zurückwarf. Trotz dieser bedenklichen Lage scheinen 
Iuvineourt et Damary und Prouvais abends noch in französischer Hand 
gewesen zu sein. 
Am linken Flügel der Armee war das Kavalleriekorps Conneau auf 
Lappion—Siffonne angetreten. Cs gelangte mit der 3. Kavallerie-Division 
nur bis Verry au Vae, mit der 4., die bei Berrieux ein Gefecht zu bestehen 
hatte, bis Amifontaine, mit der 10. bis Sissonne. Der Führer des Kaval- 
leriekorps hatte am Abend den Eindruck gewonnen, keinen ernsthaften 
Gegner mehr vor der Front zu haben. Das XVIII. Korps hatte die Aisne 
bei Pontavert und Maizy überschritten. Es fand bei Corbeny—Craonne 
Widerstand und konnte sich beider Orte erst bei Eintritt der Dunkelheit 
bemächtigen. Weiter links traf das Korps auf den Höhen bei und westlich 
Eraonelle auf feindliche Kräfte aller Waffen, die nicht vertrieben werden 
konnten. Nur Paisiy fiel in französische Hand. 
Das englische Expeditionskorps war von Marschall 
French über den Aisne-Abschnitt Bourg—Venizel auf die Linie Lierval— 
Ehavignon—Terny Sorny angesetzt. Die dem Korps vorausmarschierende 
Kavallerie fand am 13. September früh die Brücken über den Kanal un- 
verfehrt, dagegen die über die Aisne bei Villers und Bourg zerstört. Cs 
gelang nach dem Eintreffen der Vorhut des I. Korps, die Wasierläufe zu 
überwinden und nach leichtem Kampfe Bourg zu besetzen. Ein weiterer 
Vorstoß wurde jedoch bei Vendresse abgewiesen. Das I. Korps hatte den 
Eindruck, nur deutsche Kavallerie vor der Front zu haben, ging aber sehr 
zögernd vor und erreichte erst gegen Abend Paisiy, Moulins und Moussy, 
ohne in Kämpfe verwickelt zu werden. Das II. Korps hatte an der Aisne 
bei Vailly, Conds und Miffy keine verwendbaren Übergänge gefunden. 
Es verlor beim Brückenschläge viel Zeit und vermochte erst am Nachmittage 
und Abend zwischen Vailly und St. Marguerite das Nordufer zu gewinnen. 
Das III. Korps überschritt aus der am Tage vorher in Besitz genommenen 
Brücke von Venizel den Fluß, gelangte aber, wahrscheinlich infolge des 
Zurückbleibens des II. Korps, nur bis Croup.
	        
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