Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

Für die 7. Armee verändert sich die Lage. 
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wieder genommen worden war, wurden die eingesetzten Teile des XV. Korps 
herausgezogen und in Löwen aufs neue verladen. In der Mitte und am 
linken Flügel der deutschen Aufstellung war es zu ernsteren Kämpfen nicht 
gekommen; die Marine-Division hatte die feindlichen Angriffe leicht ab¬ 
gewiesen, die S.Reserve-Division, verstärkt durch die 12. Reserve-Insanterie- 
Brigade und einige Landwehrverbände, warf die Belgier bereits am 
12. September über Beyghem zurück. 
Inzwischen hatte sich die Lage für die 7. Armee von Grund aus ver- 
ändert. Während Generaloberst v. Heeringen, unbeirrt durch die Angriffe 
auf seine Transport- und Verbindungsstraße, an der ihm gestellten Aufgabe 
der Verstärkung des deutschen rechten Heeresflügels festhielt, traf am 
11. September, 245 morgens, ein weiterer Befehl der Obersten 
Heeresleitung bei ihm ein, der ihn vor neue Aufgaben stellte: „Feind¬ 
liche Kräfte sind in Lücke zwischen 1. und 2. Armee eingedrungen. 1. und 
2. Armee müssen daher in Linie Soissons—Reims zurückgenommen 
werden. Rechter Flügel östlich Compiegne. Cs ist erforderlich, daß die 
Verbindung mit dem Oberbefehlshaber der 2. Armee, der 1. und 2. Armee 
befehligt, sofort ausgenommen wird, um verfügbare Teile der 7. Armee 
schleunigst entsprechend der Lage einzusetzen. Falls an Küste keine erheblichen 
feindlichen Kräfte, ist auch IX. Reservekorps in Richtung St. Quentin in 
Marsch zu setzen. I. bayerisches Armeekorps ist zunächst bei Metz zurück- 
gehalten." Die in Belgien bleibenden Teile (III. Reservekorps und Marine- 
Division) wurden gleichzeitig dem Generalgouvernement Belgien unterstellt. 
Was zunächst die Landungen an der Küste betraf, so schienen diese 
die Bewegungen der 7. Armee nicht unmittelbar zu bedrohen, da am Tage 
vorher die Festung Lille als geräumt gemeldet worden war. Es galt jetzt, 
die noch weit auseinandergezogenen Teile der 7. Armee einschließlich des 
IX. Reservekorps so schnell als möglich in der Richtung auf St. Quentin zu 
vereinigen. Am Abend des 11. September standen das XV. Armeekorps 
mit etwa einer Division ausgeladen bei St. Quentin und nördlich davon, 
das VII. Reservekorps in gleicher Höhe bei Guise, während das IX. Reserve- 
k°rps noch weit zurück erst die Linie Tournai—Leuze erreicht hatte. Die 
7.Kavallerie-Division war in dem Bestreben, sich auf den rechten Flügel 
der Armee zu setzen, bis in die Linie Marchiennes—Denain—Solesmes 
gelangt. Das Hauptquartier der 7. Armee selbst war am Nachmittage nach 
Et. Quentin verlegt worden. Gegen Mitternacht traf hier ein zur Auf- iz.Septemver. 
nähme der Verbindung zum Armee-Oberkommando 2 entsandter General- 
stabsoffizier wieder ein. Cr überbrachte eine genaue Darstellung der Lage 
der I. und 2. Armee, der zufolge zwischen beiden von Soissons bis Reims 
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