Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

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Der Rückzug. 
Zwei Armeekorps und eine Kavallerie-Division waren aus Lothringen 
nach dem westlichen Belgien zu befördern. Die Möglichkeit der gesicherten 
Durchführung dieser Transporte hing von dem Zustande des Eisenbahn- 
netzes im bisherigen Kampf- und Operationsgebiete ab. Zu dieser Zeit stand 
nur eine durchgehende Transportstraße über Trier—Gerolstein—Aachen— 
Lüttich—Vrüssel—Möns zur Verfügung^). Sie führte bereits am 4. Sep- 
tember über Valenciennes—Cambrai bis St. Quentin und am folgenden 
Tage von Cambrai über Peronne—Chaulnes nach Chauny. Vei den 
Schwierigkeiten, die die Neueinrichtung des Betriebes machte, hatte die 
Strecke aber zunächst nur beschränkte Leistungsfähigkeit; auch war sie durch 
den über Lüttich laufenden Nachschub der 1., 2. und 3. Armee stark belastet. 
Truppentransporte ließen sich daher nur bei gleichzeitiger Einschränkung der 
Heeresversorgung durchführen. Am 7. September wurde auf der genannten 
Strecke die in der Gegend von Remilly verladene 7. Kavallerie-Division 
planmäßig abgefahren. Ihr folgte am nächsten Tage das XV. Armeekorps 
von Avrieourt—Saarburg. 
Eine weitere Linie über Diedenhofen—Luxemburg—Marloie war «st 
vom 9. September an und nur bis zur zerstörten Maas-Vrücke bei Ramur 
benutzbar. Von hier mußten die Truppen im Fußmarsch herangezogen 
werden. Lediglich schwächere Teile konnten nach dem überschreiten der 
Maas westlich Namur wieder eingeladen und über Charleroi vorgeführt 
werden. Das auf diese zweite Transportstraße angesetzte Korps der 
6. Armee, das I. bayerische Armeekorps, wurde vom 10. September ab in der 
Gegend von Vensdorf verladen, aber dann entgegen den ursprünglichen 
Absichten nicht nach Belgien, sondern nach Metz gefahren^). 
8.September. Als Generaloberst v. Heeringen am 8. September nach¬ 
mittags in Brüssel eintraf, wurden die ersten Teile der 7. Kavallerie-Divi- 
sion bereits bei Hal, südlich Brüssel, ausgeladen. Westlich dieses Ortes 
standen mit dem linken Flügel bei Voorde das IX. Neservekorps und die 
6. Reserve-Division vom III. Neservekorps, die zur Sicherung der Aus- 
ladungen eine starke Radfahrabteilung nach Cnghien vorgeschoben hatte. 
Ihre Schwesterdivision, die 5. Reserve-Division, beobachtete .mit der 
Marine-Division und Landwehrtruppen zusammen die Festung Antwerpen, 
während sich die Belagerungstruppen von Maubeuge, das VII. Neserve¬ 
korps, nach der Kapitulation der Festung dort zum Abmärsche ordneten^. 
In Anbetracht der inzwischen auf dem deutschen rechten Heeresflügel ein- 
getretenen schwierigen Lage erhielt Generaloberst v. Heeringen am 8. Sep- 
-) Band III, S. 338. — 2) S. 421. — 3) Band III, S. 326.
	        
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