Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

Die erwünschte Unterstützung der 2. Armee durch die 1. ist nicht möglich. 463 
nachmittags vom Armee-Oberkommando 2 der Befehl ein: „Feind hat unter 
Zurückdrängung rechter Flügeldivision Vesle überschritten und die Höhe 
von St. Thierry gewonnen. 1. Armee entsendet noch heute möglichst starke 
Kräfte gegen Rücken des Feindes Richtung St. Thierry." Da inzwischen 
auch gegen Teile der 1. Armee heftiges Artilleriefeuer eingesetzt hatte, so 
erging vom Oberkommando 1 die Antwort: „I.Armee auf Linie Attichy— 
Soissons stark angegriffen, erwartet morgen Schlacht, hält nördliches Aisne- 
User Attichy—Conds. Kann linken Flügel noch verlängern, Vorgehen 
St. Thierry aber unmöglich." 
Das Armee-Oberkommando 2 stand am Abend des 12.Sep- 
tember vor einer schwierigen Lage. Das Bestreben des Gegners, mit an- 
scheinend starken Kräften und in breiter Front in die Lücke einzudringen, 
um dann möglicherweise die 1. Armee in nordwestlicher Richtung ab¬ 
zudrängen und die 2. von der rechten Flanke her aufzurollen, schien immer 
mehr zutage zu treten. Generaloberst v. Vülow glaubte, diese Gefahr nur 
mit Hilfe von bereits verfügbaren Teilen der heranmarschierenden 7. Armee 
bannen zu können. Damit wurde allerdings deren einheitlicher Einsatz zu 
einer neuen Offensive auf dem rechten Heeresflügel in Frage gestellt. 
Bildung und Anmarsch der neuen 7. Armee. 
Karte 6 (1 :1000 000). 
Der Entschluß der Obersten Heeresleitung zur Bildung einer neuen s. bts?.s«p- 
7. Armee in Belgiens war auf Grund der Meldungen über die bedroh- tem6ct> 
liche Lage im Rücken des deutschen Westheeres in Belgien und Nordfrank- 
reich bereits am 5.September gefaßt worden: „Neuere Nachrichten", so hieß 
es in der Weisung des Generalobersten v. Moltke an das neue Armee- 
Oberkommando, „machen es wahrscheinlich, daß die Engländer, unterstützt 
von Teilen der Belgier und Franzosen, versuchen werden, von der Küste 
und unter Umständen auch von Lille aus zum Entsätze von Antwerpen 
und gegen unsere rückwärtigen Verbindungen vorzugehen. Seine Majestät 
haben daher befohlen: Es ist aus dem XV. Armeekorps, einem von der 
6. Armee noch zu bestimmenden Armeekorps, den bereits in Belgien südlich 
Antwerpen stehenden III. Reserve- und IX. Reservekorps, den Belagerungs- 
truppen von Maubeuge und der 7. Kavallerie-Division eine neue 7. Armee 
zu bilden. Den Oberbefehl übernimmt der Generaloberst v. Heeringen mit 
dem Stabe des Oberkommandos der bisherigen 7. Armee. Die Armee hat 
unter Sicherung gegen Antwerpen das westliche Belgien und den angrenzen- 
den Nordteil Frankreichs vom Feinde zu säubern." 
l) S. 130.
	        
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