Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

Die Anordnungen der 3. Armee sttr den 6. September. 
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im allgemeinen vor seiner Front nur noch Nachhuten, hauptsächlich stärkere 
Kavallerie, an. Hiermit stimmte eine Meldung über das Auftreten der 
französischen 9. Kavallerie-Division überein. Auf Grund dieser Auffassung 
erließ Generaloberst Freiherr v. Hausen um 6° abends den Armeebefehl 
für den 6. und 7. September. Die Korps sollten erreichen: am 6. Sep- 
tember die Linie Germinon—Coupetz (XII. Armeekorps)— Loisy s. M. 
(XIX. Armeekorps), das XII. Reservekorps Villeneuve, am 7. September 
die Linie Poivres—St. Ouen (XII. Armeekorps)—Margerie Hancourt 
(XIX. Armeekorps)—Sommesous (XII. Reservekorps). 
Eine um 9° abends im Armee-Hauptquartier ChZlons eintreffende 
Fliegermeldung bestätigte zwar, daß der Gegner noch im Rückzüge sei, ließ 
jedoch gleichzeitig erkennen, daß er noch keineswegs alle Kräfte über die 
Aube nach Süden geführt hatte. Die Gegend nördlich der Linie Somme- 
fous—Sompuis—Vitry le Frangois war vom Feinde frei, während zahl- 
reiche Orte südlich davon von feindlichen Abteilungen aller Waffen belegt 
waren. Die Marschrichtung kleinerer Kolonnen wies nach Süden. Cs 
hatte demnach den Anschein, daß der französische Rückzug hinter die Aube 
noch nicht beendet war und durch Nachhuten bei Mailly le Camp—Poivres 
gedeckt werden sollte. Die neue Aufgabe der Armee machte weitreichende 
Aufklärung vor der Front erforderlich. Dem hatte die Oberste Heeres¬ 
leitung in ihren Weisungen bereits Rechnung getragen und befohlen, daß 
der Höhere Kavalleriekommandeur 1 eine Kavallerie-Division an die 
3. Armee abgeben sollte. Noch am Abend des 5. September forderte das 
Armee-Oberkommando das Kavalleriekorps Richthofen auf, die zur Abgabe 
bestimmte Division auf die Straße Chölons—Troyes zur 3. Armee 
in Marsch zu setzen. 
Der Obersten Heeresleitung wurde gegen 1t)" abends über die Absichten 
für den folgenden Tag Meldung erstattet und zugleich die Nachricht von der 
Feststellung der französischen 9. Kavallerie-Division vor der Armeefront 
übermittelt. Ebenso wurde auch die 4. Armee verständigt, während die 
2. bereits durch den Nachrichtenoffizier, den sie am Nachmittage zur Auf- 
nähme der Verbindung zur 3. Armee entsandt hatte, über Lage und Absicht 
unterrichtet worden war. Um 19"° abends teilte die 2.Armee durch Funk¬ 
spruch mit, daß sie am 6. September „mit Höherem Kavalleriekommandeur I, 
Mitte und linkem Flügel weiter verfolgen und mit ihren Vorhuten die 
Linie Montmirail—Marigny le Grand erreichen wolle". 
geben, der sie unverzüglich der Obersten Heeresleitung überbrachte. Bei näherer 
Prüfung durch den Feld-Cisenbahnches ergab sich, daß es sich bei Chälons nur um 
Leerzüge gehandelt hatte. (Vgl. S. 132.) 
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