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Die 2. Armee befiehlt am Abend des 9. September Fortsetzung des Rückzuges. 289 
wurde. In diesem hieß es nach Darlegung der Kämpfe bei der 2.Armee 
und auf dem rechten Flügel der 3. Armee: „Die Operation endete am 
9. d. M. mit einem vollen Siege unseres linken Flügels. Der Erfolg war 
so nachhaltig, daß der Feind zunächst nicht gewagt hat, der 2. Armee bei 
ihrem Abmarsch nach Nordwesten, der sie ihrer neuen Aufgabe zuführen 
sollte, zu folgen." In einem wenige Tage später niedergeschriebenen Privat- 
briefe urteilte Generaloberst v. Vülow über die Kämpfe an der Marne 
gleichfalls in durchaus günstigem Sinne: „Als Führer" — so hieß es hier 
— „kann ich auf sie ganz besonders stolz sein, aber trotz Sieges mußte ich 
zurückgehen und konnte die Früchte durch Verfolgung leider nicht ernten." 
Aber die von der 3. Armee für den nächsten Tag geplanten 
Bewegungen wurde das Oberkommando 2 durch einen mitgehörten Funk- 
sprach der 3. Armee an den Chef des Generalstabes des Feldheeres unter- 
richtet, in dem es hieß: „Rechte Gruppe nach siegreichem Vordringen 
durch Armee-Oberkommando 2 Befehl zum Rückmarsch nördlich Marne 
erhalten. Linke Armeegruppe bisher Stellung behauptet, muß sich dieser 
Bewegung anschließen. 10. vormittags erreicht 3. Armee rechtes Marne- 
Ufer Conds—Chklons—Pogny." Cs zeigte sich bereits jetzt, daß die 
Zurücknahme der beiden rechten Flügelarmeen nicht ohne Rachwirkung auf 
die übrige deutsche Heeresfront bleiben konnte. Das Ziel aber, um deffent- 
willen die 1. und 2. Armee die rückgängige Bewegung eingeleitet hatten, 
war vorläufig keineswegs erreicht worden: die Lücke zwischen beiden Armeen 
war noch nicht geschlossen, eine einheitliche Heeresfront noch nicht hergestellt 
worden. 
Z. Die N>irkung des Rückzuges der J. und 2. Armee 
auf die Z. Armee. 
Karte 5 (1 :200 000). 
Das Oberkommandoder3. Armee hatte am Vormittage des ».September. 
9. September über den Stand der Schlacht von beiden Kampfgruppen 
zuversichtliche Meldungen erhalten. Namentlich bei der rechten Gruppe 
machte der Angriff Fortschritte. Auch die Fliegermeldungen ergaben ein 
günstiges Bild der Lage. Der gesamte Raum beiderseits der Straße 
Sommesous—Mailly—Areis f. A—Charmont war weiterhin vom Feinde 
frei, über Reserven schien er nirgends zu verfügen. Der heutige Tag mußte 
die siegreiche Entscheidung der nun schon Tage währenden Schlacht bringen. 
Da traf völlig unerwartet um l20 nachmittags im Armee-Hauptquartier 
CWons f. M. ein aufgefangener Funkspruch der 2. Armee ein, wonach die 
2. Armee den Rückmarsch einleiten wolle, mit dem „rechten Flügel Damery". 
s Weltkrieg. IV. Land. 19