Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

Beurteilung der Lage am 8. September abends bei der 3. und 2. Armee. 185 
Die Schlacht stand am Abend des 8. September bei der rechten Gruppe 
der 3. A r m e e nach der Auffassung des Oberbefehlshabers „durchaus 
zufriedenstellend". Trotz der Verminderung der Gefechtsstärken durch 
Marschabgänge und Verluste der vorhergehenden, ununterbrochenen 
Operationen hoffte er, durch Fortsetzung des Angriffs am nächsten Tage 
gemeinsam mit dem linken Flügel der 2. Armee endlich die so lange 
ersehnte Schlachtentscheidung herbeiführen zu können. Dementsprechend 
Weisungen ergingen 730 abends an die Truppen, nachdem zuvor der 
Obersten Heeresleitung über den Stand der Schlacht gemeldet war: 
„32. Infanterie-Division und 23. Reserve-Division im Anschluß an 
2.Armee Gegend Montröpreux. 23. Infanterie-Division, XIX. Armee- 
korps Gegend Humbauville im Anschluß an 4. Armee in langsam fort- 
schreitendem Kampfe. Verluste beiderseits groß. — Franzosen des IX., 
X. und XI. Armeekorps, 9. Kavallerie-Division. — 24. Reserve-Division 
erreichte mit Anfang Soudron, wird heute eingesetzt. Absicht, Feind 
werfen." Am späten Abend wurde auch das Armee-Oberkommando 2 von 
den Absichten für den 9. September in Kenntnis gesetzt: „Rechte Gruppe 
3. Armee greift Richtung Sözanne 9. sehr früh an. Wie Lage bei 
I.Armee?" Eine in der Nacht eingehende Nachricht des XII.Reserve- 
korps besagte, daß der Feind vor der 32. Infanterie-Division in „flucht- 
artigem Rückzüge" sei, während die 23. Reserve-Division gleichfalls seinen 
Abzug nach Süden meldete. 
Der Oberbefehlshaber der 2. Armee hatte auf seinem 
Gefechtsstande in Fromentiöres über das Ergebnis der Kämpfe der Gruppe 
Kirchbach mit Ungeduld nähere Rachrichten erwartet. Als solche bis 7° 
abends nicht eingetroffen waren, glaubte er, am heutigen Tage mit einer 
Entscheidung auf diesem Flügel um so weniger rechnen zu können, als von 
der 14. Infanterie-Division eine Meldung vorlag, daß dort „von einer 
Einwirkung der Garde nichts zu merken sei"; die Division stehe in schwerem 
Kampfe und sei bis dicht an die Dörfer Vroussy le Petit und Vroussy le 
Grand herangekommen. Der Gegner habe anscheinend überlegene Artillerie. 
Eine anscheinend auf unrichtigen Meldungen beruhende, örtliche 
Panik, die sich auf den inneren Flügeln des X. Armee- und X. Reserve- 
korps um die sechste Abendstunde zugetragen hatte, war ohne ernstere Folgen 
geblieben, hatte indes beim Oberkommando vorübergehend Besorgnisse 
erweckt. Der in dieser Stunde auf der Gefechtsstelle des Armee-Ober- 
kommandos gerade anwesende Kommandierende General des VII. Armee- 
korps, General v. Einem, hat damals in sein Tagebuch eingetragen: „Beim 
Armee-Oberkommando finde ich ernste Gesichter, — alles ist tief beunruhigt.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.