Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

Die Oberste Heeresleitung und das Armee-Oberkommando 6 am 8. September. 157 
erscheint, ist weiteres Herausziehen starker Teile der 6. Armee beabsichtigt. 
Vorbereitungen hierfür sind sogleich zu treffen. Die der Armee durch die 
Kriegsgliederung nicht zugeteilte schwere Artillerie, insbesondere die aus 
Metz herausgezogene, ist baldigst für andere Verwendung freizumachen." 
Mit diesem Vesehl war die Entscheidung gefallen. Dies wurde durch 
die mündlichen Ausführungen des Majors v. Redern bestätigt, der von Er- 
wägungen der Obersten Heeresleitung berichtete, die aktiven Korps der 
6. Armee herauszuziehen und mit dem Rest in die Linie Metz—Saarburg 
zurückzugehen. „Ich legte", schreibt Generalmajor v. Krafft in seinem Tage- 
buch, „R. (Major v. Redern) hierauf alle die Schwierigkeiten dar, die der 
Ausführung entgegenstehen durch die Ausstattung mit zahlreicher schwerer 
Artillerie, die größtenteils unbespannt ist, die Zurückschaffung der Munition, 
der Lazarette, Verwundeten usw., den Eindruck, den es auf die Truppe 
machen wird, wenn man die soeben mit unendlicher Mühe herangebrachte 
Artillerie wieder wegführen will. Aber es bleibt nach den Ausführungen 
Röderns keine andere Möglichkeit, als sich auf die Ausführung vorzu- 
bereiten." 
In Vertretung des abwesenden Oberbefehlshabers ließ Generalmajor 
v. Krafft am späten Nachmittage unter Sperrung jeglicher Munitionsabgabe 
an den Ausladestellen an alle Korps die Weisung ergehen, jede Vorwärts- 
bewegung einzustellen. Auf den von Major v. Redern mündlich hinzu- 
gefügten Wunsch der Obersten Heeresleitung, die Hauptreserve Metz in 
ihrer rechten Flanke zu schützen, konnte nur die bayerische Kavallerie-Division 
mit dieser Aufgabe betraut werden; sie erhielt Befehl, durch Nachtmarsch 
am nächsten Vormittage in der Gegend von Thiaucourt einzutreffen. Die 
Division schied damit aus dem Verbände des Crsatzkorps aus. Auch die 
von der Obersten Heeresleitung am Nachmittage drahtlich befohlene Abgabe 
eines bespannten Mörser-Bataillons an die 5. Armee wurde in die Wege 
geleitet. 
Überraschend und unverständlich mußte nach all dem das Ergebnis 
erscheinen, mit dem Kronprinz Rupprecht am späten Abend aus dem Großen 
Hauptquartier zurückkehrte. Nach längeren Auseinandersetzungen über die 
Schwierigkeiten, die bei der 6. Armee durch die Wegnahme der Munition 
und die dadurch bedingte Preisgabe des Angriffs gegen die Position 
de Nancy entstehen mußten, war zwischen Kronprinz Rupprecht und 
Generaloberst v. Moltke die nicht unbedenkliche allgemeine Lage an der 
Westfront erörtert worden. Im Anschluß daran hatte der Chef des General- 
stabs des Feldheeres von einem neuen Auftrage für die 6. Armee gesprochen, 
die voraussichtlich zurückgenommen werden müßte, um weitere Kräfte frei- 
machen zu können. Der durch Major v. Redern bereits übersandte Befehl
	        
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