Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

III. Die Feldzüge im (Dften bis zum 
Frühjahr 1915* 
A. Die Kämpfe an der österreichisch-ungarischen Front 
bis Mitte April 1915. 
Die Bildung der deutschen Südarmee im Januar J9J5. 
Karten 1 und 9. 
General v. Falkenhayn hielt gegen Jahresende in der Frage der Fort¬ 
führung der Operationen auf dem östlichen Kriegsschauplatz 
noch an der Auffassung fest, der er am 19. Dezember 1914 in Oppeln in 
der Besprechung mit General v. Conrads Ausdruck gegeben hatte: Cs sei 
Aufgabe des deutschen Ostheeres, „die Russen bis zur Weichsel bzw. in 
ihre Brückenköpfe zurückzuwerfen, im übrigen so schleunig wie möglich mit 
den gegenüber Westpreußen und in Ostpreußen stehenden russischen Teilen 
aufzuräumen, sich dann aber auf eine mehr hinhaltende Kriegführung zu 
beschränken". Gleichzeitig hatte er seine Meinung dahin ausgesprochen, 
daß eine ähnliche Aufgabe wie dem deutschen Ostheere der österreichisch¬ 
ungarischen Heeresleitung „in Galizien und Serbien zufallen müsse, mit 
deren Lösung sie für die Wintermonate genug zu tun habe". 
Grundverschieden hiervon war der Standpunkt, den der östdrreichisch- 
ungarische Generalstabschef nach wie vor vertrat'). Ihm schien das bis¬ 
herige Kräfteaufgebot der Verbündeten auf dem östlichen Kriegsschauplätze 
nicht ausreichend, um an irgendeiner Stelle noch einen größeren Erfolg zu 
erzielen. Insbesondere hielt er jeden Versuch, mit den vorhandenen 
Kräften die Ruffen aus Galizien zu vertreiben, für aussichtslos. Das 
einzig wirksame Vorbeugungsmittel gegen das spätestens Anfang März 
mit Sicherheit zu erwartende Eingreifen neutraler Mächtech sah er im 
„raschesten Einsetzen neuer deutscher Kräfte aus dem Westen oder von Neu¬ 
formationen" im Osten. Mit deren Hilfe hielt er einen „durchschlagenden 
Erfolg" auf dem östlichen Kriegsschauplätze für erreichbar. Ihren Einsatz 
regte er an „in der Lücke zwischen Pilica und Nida, insbesondere am 
Nordflügel der 2. Armee Woyrsch, um dort die Lücke der russischen Front 
in Richtung auf Radom durchzudrücken und Rückzug der Russen hinter 
Weichsel—San-Linie zu erzwingen". 
1) Band VI, S. 421 ff. — 2) S. 2. — -) S. 2 und 8.
	        
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