Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Kämpfe der Armee-Abteilung Gaede. 
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Anfang Februar entschloß sich das Armee-Oberkommando, die Mitte 
des Monats verwendungsbereite 8. bayerische Reserve-Division zur Säube¬ 
rung des Münster- und Gebweiler-Tales einzusetzen. Seit Monaten hatten 
nördlich des Großen Velchen größere Kämpfe nicht stattgefunden. Der 
Gegner war dort verhältnismäßig schwach; nur wenige im Winter benutz¬ 
bare Paßstraßen standen ihm zur Verfügung. Den Auftakt des Angriffs 
bildete das Vorgehen der 51. Landwehr-Brigade, die am 8. Februar ihren 
rechten Flügel im Lauch-Tale vorzuschieben begann. Am 13. und 
14. Februar sehten sich Teile der Brigade, verstärkt durch ein bayerisches 
Reserve-Regiment, unter leichten Gefechten in den Besitz der erstrebten 
Linie Hilsenfirst—Sengern. Damit war der Rücken freigemacht für den 
von Süden her umfassenden Hauptangriff der 8. bayerischen Reserve- 
Division auf die starken französischen Stellungen westlich von Münster. 
Z. Die französische und englische Heerführung Anfang 191$. 
Karten 3, 4, 5, 7 und 8. 
Auf seiten des Gegners hatte die von General Ioffre Ende 1914 
begonnene Offensives im Artois bereits am 20. Dezember sowohl wegen 
des kräftigen deutschen Widerstandes als auch mit Rücksicht aus das 
Wetter und den Zustand des Bodens aufgegeben werden müssen^). In 
der Champagne waren nennenswerte Erfolge bis zum Jahresschluß nicht 
erzielt worden. Die Aussichten für eine Fortführung des Angriffs waren 
nicht günstig. Crsahformationen und Depots hatten kaum ausgereicht, 
die entstandenen Verluste auszugleichen. Der Ende 1914 einberufene 
Rekrutenjahrgang 1915 befand sich in der Ausbildung, konnte aber vor 
dem 1. April nicht verwendungsbereit sein. Auf Neuaufstellungen aus 
Afrika war nur noch in geringem Maße zu rechnen. So konnten die für 
eine Offensive erforderlichen Truppen nur aus ruhigen Fronten entnommen 
werden. Infolge der Drohung der Russerü), zum Stellungskrieg überzu¬ 
gehen, wenn die Deutschen im Westen nicht durch Unternehmungen gefesselt 
würden, zwang die allgemeine Lage zu einer Fortsetzung der Offensive. 
General Ioffre entschloß sich daher, den Angriff in der Champagne 
mit der 4. Armee weiterzuführen, an der übrigen Front den Gegner durch 
kleinere Unternehmungen zu fesseln, sonst aber den Truppen möglichst 
Ruhe zu gewähren. Der 4. Armee wurde außer dem I. Korps am 
8. Januar die 8. Kavallerie-Divisiow) zur Verfügung gestellt, während 
0 Band VI, S. 384. — 2) Band VI, S. 386. — 3) Band VI, S. 383 und 392. 
— 4) Sie traf von der 3. Armee im Fußmarsch ein und wurde vom 12. Januar ab 
mit Teilen beim XII. Korps eingesetzt. 
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