Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Der Feldzug im Westen bis Mitte April 1915. 
3. bis 
6. Februar. 
Auch die Mitte des VIII. Reservekorps, dessen Führung seit dem 
2. Januar Generalleutnant Fleck übernommen hatte, wurde vor- und 
nachmittags angegriffen. Der Gegner drang südlich Nipont auf schmaler 
Front in die deutschen Gräben ein und konnte sich unter dem Schuhe seines 
gut geleiteten Artilleriefeuers dort auch halten. 
Tags darauf wurden zur Ablösung der stark mitgenommenen rheinischen 
Regimenter um Perthes und südlich Ripont Teile des Gardekorps4) unter 
Generalleutnant v. Winckler und ein sächsisches Reserve-Regiment heran¬ 
geführt. Südlich Tahure waren Franzosen vom XVII. Armeekorps ge¬ 
fangen worden. Rach ihren Aussagen war mit der Ausladung des fran¬ 
zösischen IV. Korps nordöstlich CHLlons um Somme-Tourbe und mit 
weiteren Durchbruchsversuchen zu rechnen. 
General der Infanterie^) Riemann, Kommandierender General des 
VIII. Armeekorps, beabsichtigte einen Vorstoß westlich Perthes. Die 
Absicht zerschlug sich infolge der andauernden, kräftezerreibenden Angriffe 
der Franzosen gegen den linken Flügel seines Abschnittes. Dagegen nahm 
der Plan eines Cntlastungsvorstoßes bei Massiges mit Teilen des 
VIII. und des den rechten Flügel der 5. Armee bildenden XVIII. Reserve¬ 
korps Anfang Februar feste Gestalt an. In der Frühe des 3. Februar 
schossen sich die Angriffsbatterien ein und gingen dann zu ruhigem 
Wirkungsschießen über. Die Sturmttuppe lag seit Hellwerden angriffs¬ 
bereit in Annäherungswegen, Gräben und Sappen. Am 12° mittags 
erfolgten die vorbereiteten Minensprengungen, starkes deutsches Artillerie- 
feuer sehte gegen die feindliche Hauptstellung ein, die Infanterie des linken 
Flügels der 15. Reserve-Division und des rechten Flügels der 21. Reserve- 
Division ttat mit der ersten Welle zum Sturm an. Gegen 12°° nachmittags 
war die französische Hauptstellung auf beiden Bergnasen und der Höhe 191 
nördlich Massiges in deutscher Hand. Die Franzosen zogen im Laufe des 
Nachmittags bei Virginy etwa eine Division anscheinend zum Gegenstöße 
zusammen, ihr Artilleriefeuer steigerte sich von Stunde zu Stunde. 
Während der Sturm selbst kaum Verluste gekostet hatte, nahmen diese nun¬ 
mehr in steigendem Maße zu. Der erwartete Gegenangriff sehte erst am 
4. Februar, 440 vormittags, ein und konnte nach erbitterten Nahkämpfen 
abgewiesen werden; somit blieb der deutsche Vorstoß bei Massiges auf die 
ersten Überraschungserfolge beschränkt. 
Inzwischen waren beim VI. Armeekorps am rechten Flügel der 
3. Armee die im September 1914 im Bereiche des XVIII. Reservekorps 
1) Stab 2. Garde-Infanterie-Division, 1. Garde-Infanterie-Vrigade, 1. und 
5. Schwadron 2. Garde-Alanen-Regiments, 4. Garde-Feldartillerie-Regiment. 
2) Am 27. Januar 1915 zu diesem Dienstgrade befördert.
	        
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