Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Der Feldzug im Westen bis Mitte April 1915. 
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ins Elsaß abgegebenen Teile noch nicht wieder zurückgekehrt waren, erhielt 
aber gleichzeitig den Auftrag, ihre Grenze gegen die 2. Armee bis an detz 
Avre-Vach hinauszuschieben. Durch diese Maßnahmen war wieder eine 
wenn auch im Verhältnis zu der gewaltigen Front geringe Reserve in 
der Hand der obersten Führung geschaffen. Ihre Verteilung zeigte, daß 
in der Gegend der Champagne derjenige Teil der Westfront erblickt wurde, 
der am meisten der Sicherung, bedurfte. 
Die Winterschlacht in der Champagne. 
Karten 5 und 6, Skizze a. 
Die Kämpfe in der Champagne, die das Jahr 1915 hin¬ 
durch immer von neuem die Kräfte des deutschen Weftheeres in Anspruch 
nehmen sollten und die bereits in den letzten Wochen des ersten Kriegs¬ 
jahres begonnen hatten, wurden so gut wie ausschließlich von der 
3. Armee (Oberbefehlshaber General der Kavallerie v. Einem, gen. 
v. RothmalerH, Chef des Generalstabes Generalmajor v. Hoeppner) ge¬ 
tragen. Sie deckte mit 7Z4 Divisionen^) eine Frontbreite von rund 55 lein 
zwischen Reims und der oberen Aisne. Ausreichende Reserven zu Hilfe¬ 
leistung und Ablösung waren innerhalb der Armee nicht vorhanden. So 
mußte man sich zunächst mit Aushilfen von Division zu Division, von 
Armeekorps zu Armeekorps begnügen. Späterhin wiesen auch der Führer 
der Mittleren Heeresgruppe und die Oberste Heeresleitung dem gefähr¬ 
deten Frontteil Reserven zu^). 
Eine besonders lebhafte Tätigkeit des Gegners hatte sich schon seit 
längerem beiderseits der Straße Souain—Somme Py bemerkbar gemacht. 
Sappen wurden vorgetrieben, ihre Köpfe durch Grabenstücke verbunden und 
dadurch allmählich neue näherliegende Stellungen geschaffen. Die unter¬ 
irdische Tätigkeit der Mineure begann. 
Das Angriffsverfahren der Franzosen blieb während der ganzen Zeit 
im wesentlichen das gleiche. Die Angriffe kündigten sich durch starkes Leben 
und Treiben in und hinter den feindlichen Linien an. Dann setzte mit 
Zwischenpausen mehrtägiges Artillerie-, Infanterie-, Minenwerfer- und 
Wurfgranatenfeuer ein, das sich allmählich vor größeren Angriffen zu hoher 
Feuergeschwindigkeit steigerte. Im Anschluß daran trat die französische 
Infanterie in mehreren Wellen aus den möglichst nahe herangetriebenen 
Stellungen zum Sturme an. Ein wirksames Gegenmittel auf deutscher 
2) Am 27. Januar zum Generaloberst befördert. 
2) 12., .%llv 23. (sächsische) Reserve- und 24. (sächsische) Reserve-, 15., 16., 
16. ^Reserve- und 15. Reserve-Division. - 
3) Band VI, S. 373 bis 377, 389, 390. - ~
	        
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