Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

General v. Anfingen befiehlt den Angriff. 
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stelle zur Südarmee im Gebirge nur schwach gesichert war1). Auch General 
v. Conrad hatte infolge dieser bedrohlichen Nachrichten die Schaffung einer 
möglichst starken Reserve hinter dem linken Armeeflügel verlangt. Als 
General v. Pflanzer-Baltin am 24. April Weisungen aus Teschen erhielt,24< 
im Hinblick auf die Operation von Gorlice durch erhöhte Tätigkeit den 
Gegner vor seiner Front zu fesseln, entschloß er sich, den russischen Angriffs¬ 
absichten zuvorzukommen und seinerseits zwischen Czeczwa und Bystrzyca- 
Solotwinska vorzustoßen; er hoffte, hierdurch die Front bis in die Linie 
östlich Bohorodczany—Perehinsko—südlich Luhy vorreißen zu könnenP 
Vis zum 1. Mai sollte Feldzeugmeister Ljubicic mit 21 Bataillonen ver¬ 
schiedener Divisionen und sieben Batterien hinter dem linken Armeeflügel 
zum Angriff versammelt sein. Als Ersatz für die der Ostgruppe ent¬ 
nommenen Kräfte stellte General v. Pflanzer-Baltin derem Führer, General 
Freiherrn Marschall, die österreichisch-ungarische 8. Kavallerie-Division zur 
Verfügung; der belagerungsmäßige Angriff gegen Zaleszcyki war fort¬ 
zusetzen. 
Der am 1. Mai beginnende Angriff der Gruppe Ljubicic zwischen 
Bystrzyca-Solotwinska und Czeczwa kam in hartem Ringen, von starken 
Gegenangriffen öfter aufgehalten, bis zum 8. Mai bis auf die Höhen süd¬ 
westlich Fasten—südlich Lipowica— Südosthang des Syhlos—Szywanach; 
am nächsten Tage schritten die Russen hier mit beträchtlichen Verstärkungen 
zum Gegenstoß. Auch weiter östlich war vor der Front der Westgruppe 
Verstärkung des Gegners festgestellt worden. 
Inzwischen statte sich jedoch auch an der übrigen Front die Lage 
gänzlich verändert. Am Abend des 7. Mai ging im Armee-Hauptquartier 
zu Kolomea eine Mitteilung aus Teschen ein, nach der, einem aufge¬ 
fangenen Funkspruch zufolge, dem russischen Oberkommandierenden der 
Südwestfront befohlen war, über den Dniester vorzugehen, die Armee 
Pflanzer hinter den Pruth zurückzuwerfen und sich in den Besitz des 
Raumes um Kolomea zu setzen. Von hier aus sollte dann der russische An¬ 
griff über die Karpaten nach Ungarn hineingetragen und gleichzeitig die 
Bukowina befreit werden. General v. Pflanzer bat daraufhin um Ver¬ 
stärkung seiner Armee. General v. Conrad stellte ihm das bei der 3. Armee 
herausgezogene III. Korps mit der 22. und 28. Division in Aussicht; gleich¬ 
zeitig wurde die Armeegruppe in „österreichisch-ungarische 7. Armee" um¬ 
benannt. 
Am 9. Mai konnte der stark ausgebaute Brückenkopf Zaleszcyki endlich 
im Sturm genommen werden. Gleichzeitig brach aber das schon lange 
drohende Unheil gegen die Mitte der Armeegruppe los. Auf dem linken 
April bis 
8. Mai. 
9. Mal. 
i) S. 429. — -) Ortsnamen soweit nicht auf Karte 18 s. Karte 15 und Skizze 8.
	        
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