Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Der deutsche Angriff bei Soissons., 25 
Am 13. Januar setzten heftige Gegenangriffe der Franzosen beiderseits 
der Straffe Soissons—Terny ein, die durchweg scheiterten. Auffer der 
55. Reserve-Division und einer aus sechs Reserve-Iäger-Bataillonen und 
einem marokkanischen Jäger-Regiment zusammengesetzten Brigade waren bei 
Soissons auch Regimenter der französischen 14. Infanterie-Division ins Ge¬ 
fecht getreten. Das Armee-Oberkommando 1 mußte am Abend des 13. Januar 
mit weiteren feindlichen Gegenstößen rechnen und zog die beiden letzten 
verfügbaren Bataillone vom IX. Armeekorps und IX. Reservekorps mit 
Kraftwagen nach Terny nördlich Soissons zusammen. Ihr Einsatz erübrigte 
sich, weil der Gegner in der Nacht vom 13. zum 14. Januar seine Haupt¬ 
kräfte über die durch das regnerische Wetter stark angeschwollene Aisne, 
die die Kriegsbrücke.n bei Missy und Venizel fortgerissen hatte, zurücknahm. 
Um 14. Januar gelang es dem linken Flügel des IV. Reservekorps nach 44. Januar. 
Kämpfen mit Nachhuten, sich in den Besitz von Vauxrot und der nörd¬ 
lichsten Ausläufer von Soissons zu setzen. Die dem General von Lochow 
unterstellten Truppen erreichten im Anschluß daran die ungefähre Linie 
Crouy—Buch le Long—Missy und schoben Vorposten bis zur Aisne vor. 
Damit war das Ziel, des Angriffs erreicht. Die deutschen Verluste be¬ 
trugen rund 169 Offiziere und 5360 Mann, während atz Beute etwa 
5200 Gefangene, 35 Geschütze, 6 Maschinengewehre eingebracht wurden. 
General Zoffre war über die Niederlage derart ungehalten, daß er sämt¬ 
liche an der Kampfhandlung beteiligten Divisionskommandeure ihrer Stel¬ 
lungen -enthob. ch , ' : v: \ 
Der deutsche Waffenerfolg bei S o i s s o n s war in erster Linie den 
sorgfältigen Vorbereitungen der Führung, dem Planmäßigen Zusammen¬ 
wirken aller Waffen sowie dem tapferen Vorgehen der Infanterie und 
Pioniere zu verdanken. Die Artillerie und Minenwerfer hatten sich den 
sich rasch folgenden, schwierigen Aufgaben eines Überganges au§ der Ab- 
wehr zum Gegenangriff und dann zum Angriffe an anderer Stelle voll 
gewachsen gezeigt. Die Zusammetzfassung von Feld- und Fußartillerie¬ 
batterien in Gruppen je nach dem Gefechtsauftrage hatte sich vortrefflich 
bewährt. Die gelegentlich dieses Angriffes gewonnenen Erfahrungen wirk¬ 
ten sich an der gesamten Westfront anregend und fördernd aus. „Soissons" 
blieb lange Zeit das Vorbild für einen räumlich begrenzten Angriff im 
Stellungskriege. / • • • • : u v.'■ 
Am 16. Januar hatte General v. Falkenhayn angeordnet, daß 
das in der? Heimat neugebildetc XXXXI. Reservckorps vom 21. Januar 
ab nach dem West-Kriegsschauplatz abzubefördern sei; es sollte das
	        
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