Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Wechselvolle Kämpfe bei der deutschen Südarmee. 
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der deutschen Südarmee, die infolge von Nachrichten über russische 
Angriffsabsichten gegen die Nahtstelle zur Armeegruppe Pflanzer-Baltin ihre 
Front nach Osten bis zum Wege von Felsöszinever in das Moloda-Tal aus¬ 
gedehnt hatte, gelang es am 24. April dem deutschen Korps Bothmer mit 
Teilen des österreichisch-ungarischen Korps Hofmann, die heißumstrittene 
Höhe Ostry und den von hier auf Koziowa streichenden Höhenrücken zu er¬ 
stürmen; der linke Flügel des Korps Bothmer hatte bereits vorher die am 
11. April verlorengegangene Stellung der ungarischen 38. Division zurück¬ 
erobern können. Dadurch war auch der rechte Flügel der Gruppe Szurmay 
mit vorgeriffen worden. Bis zur Monatswende dauerten hier erfolglose 
russische Gegenangriffe an, die sich am 21. April auf die ganze Front des 
Feldmarschalleutnants Szurmay ausdehnten. Mit starken Kräften brachen 
die Russen gegen das Ang-Tal vor und bemächtigten sich der Stellungen süd¬ 
östlich Wolosate. General v. Linsingen wandte sich an die österreichische 
Heeresleitung, um Hilfe von der österreichisch-ungarischen 2. Armee zu er¬ 
halten, doch beschränkte sich diese auf artilleristische Anterstützung. Glücklicher¬ 
weise nutzte der Russe seinen Erfolg nicht aus, so daß es der Gruppe 
Szurmay gelang, sich weiterer Vorstöße zu erwehren. 2lm 2. Mai ver¬ 
mochten Teile des Korps Hofmann in glänzend durchgeführtem Sturin die 
langgestreckte Höhe nordöstlich Ostry zu nehmen, doch mußte dieser Gelände- 
gewinn bereits zwei Tage später infolge außerordentlich heftiger Gegen¬ 
angriffe wieder preisgegeben werden; auch östlich davon konnten die Russen 
die österreichisch-ungarischen Linien zurückdrücken und auf dem südlichen 
Holowczanka-Afer^Fuß fassen. Erst das Eingreifen der Nachbarkorps ver¬ 
mochte einen tieferen Einbruch zu verhindern. 
Trotz dieser Rückschläge war General v. Linsingen gewillt, durch so¬ 
fortiges Vorgehen seiner Armee die Operationen bei Gorlice zu unterstützen. 
Cr wandte sich deswegen am 6. Mai, nachdem ein gleicher Antrag vom «.bis 12.Mai. 
20. April abgelehnt worden war, von neuem an die österreichisch-ungarische 
Heeresleitung mit der Bitte um Verstärkung durch zwei Divisionen; falls 
dies nicht möglich sei, sollte die 2. Armee wenigstens ihre Front bis zum 
Hnyla-Vache ausdehnen, damit er die Gruppe Szurmay für die Offensive 
seiner Armee freimachen und sie östlich umfassend einsetzen könnte. Auch 
in einem vom deutschen Chef des Generalstabes des Feldheeres am 8. Mai 
eingeforderten Bericht wies General v. Linsingen darauf hin, daß der Feind 
„nur durch starken offensiven Druck gegen linke Flanke und Rücken, also 
durch einen Vorstoß über Dolina in entscheidender Weise vernichtet werden 
kann. Ein solcher Vorstoß müßte durch frische Truppen rechts neben der 
Südarmee unter ihrem Befehl und im Verein mit ihrem rechten Flügel 
geführt werden..."
	        
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