Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Südarmee. 
428 Die Durchbruchsschlacht von Gorlice. 
eine neue Verankerung seiner Abwehr suchte. Strahlender Sonnenschein 
hatte die Truppen auf ihrem Siegeszuge begleitet. Diese Gunst der Wit¬ 
terung hatte trotz größter Wegeschwierigkeiten und trotz fast täglicher 
Kämpfe außerordentliche Marschleistungen ermöglicht. Von Gorlice aus¬ 
gehend, über 100 Kilometer Luftlinie und über drei große Flußabschnitte 
hinweg waren die verbündeten Armeen jetzt bis zum San vorgestoßen. 
Hierbei hatten sie der von dem Durchbruchsschlage zunächst getroffenen russi¬ 
schen 3. Armee gegen 140 000 Gefangene, 100 Geschütze und 300 Maschinen¬ 
gewehre abgenommen. Ein bei der Einleitung der Durchbruchsoperationen 
von Gorlice kaum erhoffter Kampfersolg war damit erreicht. 
Aber vielerlei materielle Schwierigkeiten, die sich bereits seit Tagen 
mehr und mehr fühlbar gemacht hatten, wuchsen jetzt zu schwerer Hemmung 
für den weiteren Vormarsch der Armeen nach Osten. Es bestätigte sich die 
Erfahrung, daß der Nachschub an Munition und Verpflegung erheblichen 
Schwierigkeiten begegnet, sobald man sich weit von der Eisenbahn entfernt. 
Gründliche Zerstörungen vergrößerten noch die allein schon durch das Ge¬ 
lände gegebenen Schwierigkeiten. Planmäßige Vernichtung der Unter¬ 
künfte und Landesvorräte durch die Nüssen zwang die Truppen, sich in 
weitem Umfange auf nachgeschobene Verpflegung zu basieren. Eine Ent¬ 
fernung von über 150 Kilometern von den Cisenbahnendpunkten mußte 
durch mit Pferden bespannte Kolonnen überwunden werden, da die Trag¬ 
fähigkeit der Brücken und der Zustand der Straßen die Benutzung der an 
Zahl zudem geringen Lastkraftwagenkolonnen ausschlossen oder stark beein¬ 
trächtigten. Schon seit Tagen sagten die Meldungen einzelner Verbände, daß 
die ordnungsmäßige Verpflegung der Truppe nicht mehr durchführbar sei. Die 
Leistungsfähigkeit der Pferde war bei dem Mangel an Kraftfutter erschöpft. 
General v. Falkenhayn wies daher auch die 11. Armee schon vor Er¬ 
reichen des San darauf hin, daß in dieser Lage die Nachschubfrage vor dem 
Weitermarsch zu klären sei. Ihre Regelung war unerläßliche Vorbedingung 
für die Fortführung der Offensive über den San hinaus. 
5. Die Ereignisse an den Anschlußfronten bis Mitte Mai 194 5- 
a) Die Vorgänge südlich des Dniester und in den Karpaten. 
Karten 15 und 18. 
Mit der Überwindung der ernsten Krise bei der österreichisch-ungari¬ 
schen 2. und 3. Armee Mitte April') hatte die gewaltige Schlacht in den 
Karpaten nach fast viermonatiger Dauer ihr Ende gefunden. Zu einheit¬ 
lichen größeren Kampfhandlungen war es hier nicht mehr gekommen. Bei 
i) S. 130 ff.
	        
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