Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Durchbruchsschlacht von Gorlice. 
11. Mai. 
keine Rolle, ob die Gruppe Pflanzer mittlerweile einige Kilometer zurück- 
gedrückt wird oder nicht. Gelingt der Schlag, den wir eingeleitet haben, 
so wird auch die Frage Pflanzer erledigt, und gelingt er nicht, so wird auch 
die Bukowina nicht zu halten sein. Mit versammelten Kräften unter¬ 
nommen, wird er aber sicher gelingen." General v. Conrad befürchtete 
jedoch, wie er umgehend erwiderte, daß ein Rückschlag bei der Armeegruppe 
Pflanzer-Baltin den günstigen Eindruck der Operationen in Galizien bei 
den Neuttalen verwischen und insbesondere auf das weitere Verhalten 
Rumäniens eine höchst ungünstige Rückwirkung ausüben könnte. Cr hielt 
die angeordnete Verstärkung der Armeegruppe aufrecht. 
Trotz der hierbei zutage gettetenen Verschiedenheit der Ansichten über 
die weitere Verwendung freigewordener Teilkräfte waren sich beide Heeres¬ 
leitungen doch völlig einig in der zur Zeit wichtigsten Entschließung: Aus¬ 
nützung des Sieges von Gorlice durch Fortsetzung der Verfolgung. 
b) Die Verfolgung am 11. Mai 1915. 
Die verfolgenden Armeen stießen am 11. Mai kaum noch auf Wider¬ 
stand. Rur die Wegeschwierigkeiten bereiteten Aufenthalt und erforderten 
größte Anspannung der Truppe. Der Feind setzte den allgemeinen Rück¬ 
zug fort. 
Die ö st e r r e i ch i s ch - u n g a r i s ch e 2. Armee des Generals der 
Kavallerie v. Boehm-Crmolli drängte an und über den San oberhalb Lisko 
vor. Die österreichis ch - un garis che 3. Armee erreichte abends 
den oberen San mit dem deütschen Beskidenkorps westlich Lisko, dem 
XVII. Korps bei Zagorz, wo die 4. Kavallerie-Division auf das Ostufer 
nachstieß, und mit dem X. Korps bei Sanok. Bei der in dieser Front durch¬ 
geführten scharfen Rechtsschwenkung fand das VII. Korps nicht mehr Platz 
und blieb in zweiter Linie bei Bukowsko. Die 1. Kavallerie-Division klärte 
in Richtung auf Dobromil, die 4. Kavallerie-Division auf Przemysl auf. 
Die 11. Armee gelangte abends, wie am 10. Mai befohlen, mit den 
beiden südlichen Korps (Cmmich, XXXXI. Reservekorps) an die San- 
Strecke Mrzyglod—Dynow, mit den beiden anderen Korps (österreichisch¬ 
ungarisches VI. und Garde-) in die Linie Bachorz—Tyczyn. Die 20. Infan¬ 
terie-Division sollte dem linken Armeeflügel zugeführt werden, wohin auch 
die inzwischen bis Strzyzow gelangte 56. Infanterie-Division nachgezogen 
war, beide Divisionen als Armeereserve. Am Südflügel der öfter- 
reichisch -ungarischen 4. Armee wurde vom IX. Korps von 
Südwesten und Westen her der Widerstand am Eisenbahnknotenpunkt 
Rzeszow bald gebrochen. Dieser schnelle Erfolg wirkte sich auch an der großen 
Straße Debica—Rzeszow aus, wo der rechte Flügel des XIV. Korps sich
	        
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