Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Durchbruchsschlacht von Gorlice. 
westlich des oberen San vorgedrungen. Russische Nachhuten suchten auf 
der ganzen Front die Verfolgung aufzuhalten. 
d) Vormarsch über die Vrzezanka am 10. Mai 1915. 
-«.Mat. Die für den 10. Mai von General v. Emmich erwarteten feindlichen 
Angriffe blieben nicht aus. Schon um 4° früh stürmten russische Massen 
mit großer Wuchst aber vergeblich gegen den Ostrand von Besko an. Eine 
Stunde danach gab General v. Cmmich Befehl zur Fortführung des An¬ 
griffs. Die 119. Infanterie-Division sollte frontal gegen Zarszyn vor¬ 
gehen, die 20. Infanterie-Division, weit nördlich Besko über Iacmierz 
ausholend, den Feind von Norden umfasten. Diese Bewegung wieder 
fand Deckung durch die Fortführung des Angriffes des rechten Flügels der 
11. bayerischen Infanterie-Division auf Iacmierz, während Mitte und 
linker Flügel auf Grabownica—Humniska vorgehend, den Anschluß an die 
81. Reserve-Division bei Brzozow suchen und dem Feinde den Abzug über 
Grabownica zum San verlegen sollte. Im Gefühl der eigenen Überlegen¬ 
heit hatte sich der Führer der bayerischen Division, Generalmajor v. Kneußl, 
zu diesem in beiden Flanken zunächst noch nicht gesicherten Angriff aus dem 
Kessel von Wzdow heraus entschlossen, ohne erst das Herankommen der 
20. Infanterie-Division abzuwarten. Am 2° nachmittags waren die Höhen 
westlich der Straße Grabownica—Humniska im Besitz der Bayern. In¬ 
zwischen war aber auch eine Entlastung der rechten Flanke dieses tiefen Vor¬ 
stoßes durch das Herankommen der 20. Infanterie-Division erfolgt. Gegen 
11° vormittags hatte sich diese von Nordwesten her zum Angriff gegen die 
Höhen östlich Iacmierz entwickelt unter Verhalten des rechten Flügels in 
der Wislok-Ebene. In schnellem, mit Teilen der 11. bayerischen Infanterie- 
Division gemeinsam durchgeführtem Ansturm fielen diese Höhen und der 
Ort Iacmierz. Über Vazanowka drückte nun die 20. Infanterie-Division 
gegen Straße und Bahn östlich Zarszyn vor. Am 3°° nachmittags wurde 
der Abmarsch des Gegners von Zarszyn auf Sanok beobachtet. Schon lag 
feine Rückzugsstraße unter dem Feuer der Artillerie der 20. Infanterie- 
Division. In zäher Abwehr hatte sich inzwischen die 119. Infanterie- 
Division in Besko behauptet. Ihre Artillerie steigerte nun ihr Feuer gegen 
die schon wankende Front der Russen und gegen die bei Zarszyn zusammen¬ 
strömenden Masten. Am 4° nachmittags wurde an einzelnen Frontteilen 
fluchtartiges Zurückweichen des Feindes festgestellt. Auch die 119. Infan¬ 
terie-Division schritt nunmehr zum Sturm. Vor der 20. Infanterie-Division 
war inzwischen der Widerstand der Russen völlig zusammengebrochen. Im 
Nachstoß wurde um 5°° nachmittags Vazanowka erreicht. Kavallerie jagte 
dem nach der großen Straße östlich Zarszyn weichenden Feinde nach.
	        
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