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410 Die Durchbruchsschlacht von Gorlice.
sichrer dem IX. Korps Frysztak und Chelm, dem XIV. Korps die Linie
Kamieniec—Debica—Iastrzabka Str. als Ziel gegeben. Vorher sollte ein
Vorstoß nach Norden den linken Armeeflügel vom unteren Dunajec lösen.
Generaloberst v. Mackensen erhob gegen diese Absicht der 4. Armee Ein¬
spruch, da dann die 11. Armee ihren linken Flügel nicht ohne Gefahr weiter
ostwärts vorschieben könne. Die österreichisch-ungarische Heeresleitung trat
seiner Auffassung bei. Rücksichtsloses Vordringen aller Teile in den zu¬
gewiesenen Räumen nach Osten sei erforderlich. Der Anschluß an die
11. Armee blieb also aufrechterhalten; noch gegen Mitternacht drückte die
österreichisch-ungarische 10. Division gemeinsam mit der deutschen 19. Infan¬
terie-Division auf den Höhenrücken östlich Vukowa ostwärts vor. Bei
Opacionka, Vrzostek und Gorzejowa wurde auch nachts noch gekämpft.
Gegen Pilzno wurden auf beiden Äsern der Wisloka von Süden und
Westen her Fortschritte erzielt. Am linken Armeeflügel änderte sich die
Lage kaum. Am einheitliches Handeln auf diesem zu sichern, wurden die
deutsche 47. Reserve-Division, die Gruppe Stoeger-Steiner sowie die
11. und 2. Kavallerie-Division zusammengefaßt und dem österreichisch-unga¬
rischen General der Kavallerie Freiherrn v. Kirchbach (I. Korps) unterstellt.
Auf Grund der im Laufe des 7. Mai eingelaufenen Nachrichten gab
F e l d m a r s ch a l l C r z h e r z o g F r i e d r i ch um 6° abends einen neuen
Operationsbesehl aus. Man wußte aus Funksprüchen, daß der Feind seinen
Nordflügel in der kommenden Nacht auf die Linie Szczucin—Pilzno zurück¬
nehmen wollte. Damit begann also auch die feindliche Kampffront
unmittelbar südlich der Weichsel sich aus ihrer alten Stellung völlig zu
lösen. Das russische X. Korps, vermischt mit dem III. kaukasischen Korps,
stand weiter südlich hinter der Wisloka. Die Reste des XXIV. Korps
waren in der Gegend von Haczow und südlich anzunehmen. Auch die bis
etwa zum Lupkow-Paß noch im Gebirge steckenden russischen Korps
(XII. und XXI.) wollten in der Nacht vor der österreichisch-ungarischen
3. Armee weiter zurückgehen. Am den Feind nicht wieder zum Halten
kommen zu lassen, sollte die Offensive fortgeführt werden, von der 11. Armee
über die Wislok-Strecke Besko—Frysztak in der Richtung aus Mrzyglod
am San—Tyczyn (südlich Rzeszow), von den Hauptkräften der 4. Armee
auf Rzeszow.
G e n e r a l o b e r st v. Mackensen befahl daraufhin der öster¬
reichisch-ungarischen 4. Armee das Vorgehen des IX. und XIV. Korps so¬
wie der 11. und 2. Kavallerie-Division über Frysztak—Debica auf
Rzeszow—Sedziszow. Cr band damit die Masse dieser Armee an seinen
linken Flügel, um ihr Vorgehen nach Osten sicherzustellen. Das Korps
Cmmich behielt auch bei dem weiteren Vorstoß die Aufgabe der Sperrung