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Die Durchbruchsschlacht von Gorlice.
serve-Division. Die 63. Reserve-Division wurde zum örtlichen Gegenstoß auf
Gorlice vorgeführt. Cin Gegenangriff auf breiter Front war aber erst nach
Eintreffen des III. kaukasischen Korps beabsichtigt, das aus der Gegend
südlich Przemysl im Anmarsch war. Zur Stützung der am unteren Dunajec
bedrohten Front war die 2. zusammengesetzte Kosaken-Division und ein
Infanterie-Regiment des XXXI. Korps vom nördlichen Weichsel-User
herangezogen worden.
Die zur Unterstützung des X. Korps entsandten Reserven vermochten
dessen schnellen Zusammenbruch jedoch nicht aufzuhalten. Cs ging in die
zweite Stellung zurück. Dadurch war zwischen diesem Korps und dem noch
standhaltenden IX. Korps eine Lücke entstanden, zu deren Schließung süd¬
lich des Berglandes von Brzanka zwei Infanterie-Regimenter und etwa
1% Kavallerie-Divisionen in Marsch gesetzt wurden. Diese Kräfte reichten
aber nicht aus. Auch weiterhin blieb die Nordflanke des X. Korps bedroht.
Daher wurde von Krosno her eine weitere Kavallerie-Division zu Hilfe
3. ms 4. Mai. gesandt. Inzwischen traten aber am 3. Mai auch weiter nördlich vor der
österreichisch-ungarischen 4. Armee Rückschläge ein. Die 70. Reserve-
Division des IX. Korps wurde in voller Auflösung auf Tuchow zurück¬
geworfen, auch die 5. Infanterie-Division ging auf das Ostufer des Dunajec
zurück. Am Nachmittage des 3. Mai traute das Oberkommando der
3. Armee den Kampfgruppen des IX. und X. Korps beiderseits der großen
Waldzone keine Widerstandskraft mehr zu. Cs erhoffte die Rettung der
Lage nur noch vom Einsatz des III. kaukasischen Korps und ermahnte die
an und südlich der Ropa im Kampfe stehenden Teile des X. Korps am
Nachmittage des 3. Mai, standzuhalten, um den planmäßigen Einsatz des zu
Hilfe eilenden Korps zu ermöglichen. Dies gelang nicht. Am 3. Mai
wiederum geschlagen, ging diese Front in die dritte Stellung zurück.
Für den 4. Mai unterstellte General Radko Dmitrijew das geschlagene
X. Korps dem Kommandierenden General des anmarschierenden III. kau¬
kasischen Korps. Diese neue Kampfgruppe sollte gegen die Linie Olpiny—
Biecz—Wola Cieklinska zum Gegenangriff antreten und, mit dem linken
Flügel an der Magora sich anklammernd, den Zusammenhang mit der Ge-
birgsfront wahren. Auch diese Absicht scheiterte. Die zum Schuh der
Nordflanke des Gegenangriffs angesetzten Kräfte wurden vom preußischen
Gardekorps auf die Wisloka zurückgeworfen. Die vom III. kaukasischen
Korps von Iaslo her zur Olszynka vorgeführte 52. Infanterie-Division
konnte nur noch die von dem österreichisch-ungarischen VI. Korps zer¬
schlagene 61. Reserve-Division aufnehmen. Die 21. Infanterie-Division
des III. kaukasischen Korps sollte am Nachmittage des 4. Mai offensiv in
das Gefecht der 9. Infanterie-Division des X. Korps gegen das deutsche